Berlin. Das Bundesverkehrsministerium will sich ein eigenes Bild vom Zustand des deutschen Schienennetzes machen.
Dafür hat am Freitag ein Spezialzug einer beauftragten Gutachterfirma in Leipzig mit Messfahrten begonnen.
Geplant ist, auf 5000 Schienenkilometern Daten zu erheben, wie das Ministerium mitteilte. Mit den eigenen Messungen sollen die bisher von der Bahn gelieferten Daten zum Netzzustand überprüft werden.
Aufschluss wird auch darüber erwartet, ob das Geld für das Netz zielgenau verwendet wird. "Wir prüfen, ob die Bahn die vereinbarten Qualitätskriterien auch einhält", sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der "Bild"-Zeitung (Freitag). "Wir werden in den nächsten Jahren wieder viel Geld in die Schiene investieren, aber auch stärker kontrollieren."
Hintergrund ist, dass eine generelle Finanzvereinbarung zwischen Bund und Bahn neu ausgehandelt werden soll. Der bundeseigene Konzern betreibt das knapp 34 000 Kilometer lange Netz.
Bisher gibt der Bund für den Erhalt jährlich 2,5 Milliarden Euro. Für 2013 und 2014 wurden die Mittel um je 250 Millionen Euro aufgestockt. Zum Geld des Bundes steuert die Bahn jährlich 500 Millionen Euro aus eigenen Mitteln für den Erhalt bei. Die Bahn fordert deutlich mehr Geld für die Sanierung des Netzes, besonders von Brücken. Auch in der Politik wird ein Mehrbedarf gesehen.