Düsseldorf. .

Der im Zuge der „Bahamas-Affäre“ als CDU-Schatzmeister zurückgetretene Helmut Linssen muss weiter um seine Zukunft als Finanzvorstand der RAG-Stiftung bangen. Die NRW-CDU sprang dem in Bedrängnis geratenen Ex-Finanzminister am Dienstag ausdrücklich nicht zur Seite: „Es ist eine Entscheidung der RAG-Gremien“, sagte Landeschef Armin Laschet und verwies auf Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), die im Kuratorium der Stiftung eine wichtige Rolle spielt: „Da müssen Sie Frau Kraft fragen.“

Die Ministerpräsidentin kommentiert die Personalie Linssen derzeit nicht. Im Umfeld der Landesregierung ist jedoch zu hören, dass Kraft intern Gesprächsbedarf hat. Die Union müsse sich positionieren, da sie maßgeblich für Linssens Berufung als Stiftungsvorstand verantwortlich zeichnete. Der 71-Jährige verwaltet ein Milliardenvermögen zur Absicherung der Bergbaufolgen. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der ebenfalls dem RAG-Stiftungskuratorium angehört, müsse schnell einen „logischen Widerspruch“ auflösen: Wenn Linssen als CDU-Schatzmeister nicht tragbar sei, warum sollten dann bei dem mit rund 650 000 Euro jährlich dotierten RAG-Stiftungsposten andere Maßstäbe gelten, werde Kraft hinterfragen, heißt es. Als „mindestens ungewöhnlich“ wird im Umfeld der Landesregierung das Verhalten des Kuratoriumschefs Jürgen Großmann bezeichnet. Der hatte Linssen in einem Rundschreiben auch im Namen von Kraft das Vertrauen ausgesprochen.