Brüssel. .

Die Bundesregierung wird sich bei der anstehenden EU-Abstimmung über die Zulassung einer genetisch veränderten Maissorte enthalten. Dies sei üblich, wenn die Ministerien in einer Frage unterschiedlicher Meinung seien, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Bei Opposition und Umweltschützern stieß die Entscheidung auf scharfe Kritik.

Die EU-Mitgliedstaaten stimmen in der kommenden Woche darüber ab, ob die genetisch veränderte Maissorte 1507 der US-Firma Pioneer Dupont in Europa angebaut werden darf. Es zeichnet sich EU-Diplomaten zufolge ab, dass weder die Befürworter noch die Gegner der Zulassung auf eine qualifizierte Mehrheit kommen. Im Falle eines Patts entscheidet die EU-Kommission, die den Anbau der Pflanze aller Voraussicht nach erlauben wird.

Gefahr für Bienen und Schmetterlinge

Das deutsche Verhalten bei der Abstimmung in der kommenden Woche habe ohnehin keine Auswirkungen, sagte ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die EU wolle den Genmais unabhängig von dem Votum zulassen. Gentechnikkritiker hatten die Bundesregierung aufgefordert, gegen die Zulassung zu stimmen.

Die Maissorte 1507 wurde im Labor so verändert, dass sie gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat resistent ist. Außerdem produziert die Pflanze ein Insektengift, um sich vor dem Maiszünsler zu schützen. Gegner der Gentechnik befürchten, der Anbau könne Bienen und Schmetterlinge gefährden.