Frankfurt. .

Die Piloten der Lufthansa sollen über einen Streik im Frühjahr abstimmen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder unter den rund 5400 Piloten der Lufthansa, Lufthansa Cargo und Kurzstrecken-Tochter Germanwings zur Urabstimmung aufgerufen. Es geht um die seit zwei Jahren offenen Verhandlungen zu den Gehältern und um die Übergangsversorgung älterer Piloten.

Die Ergebnisse der Urabstimmung sollen am 21. März veröffentlicht werden. Das gebe der Lufthansa ausreichend Zeit für eine Kurskorrektur, um Streiks zu vermeiden, erklärte die VC-Tarifexpertin Ilona Ritter. Sie hielt Lufthansa vor, keine verhandlungsfähigen Angebote vorgelegt zu haben. Das Unternehmen spricht trotz der nun eingeleiteten Urabstimmung von guten Chancen zur Einigung in dem Tarifkonflikt. Bei gutem Willen werde man im Interesse der Kunden zu einem Ergebnis kommen, wenn beide Seiten sich bewegten, sagte ein Sprecher.

Lufthansa hat zum Jahresende 2013 den Tarifvertrag über die Alters- und Übergangsversorgung der Piloten gekündigt, um eine kostengünstigere Regelung zu erreichen. Das Regelwerk ermöglichte den Lufthanseaten bislang, bereits mit 55 Jahren mit bis zu 60 Prozent der Bruttobezüge auszuscheiden. Auch das Risiko der Fluguntauglichkeit war in dem Abkommen abgesichert, dessen Nachwirkung bis zu einer Neuregelung zwischen den Tarifpartnern umstritten ist.

Beim Gehalt seien bereits Forderungen aus zwei Jahren aufgelaufen, in denen keine Tarifvereinbarung erzielt werden konnte, erklärte Gewerkschafterin Ritter. Die Forderungen addierten sich somit auf knapp zehn Prozent. Lufthansa hatte im Mai drei Prozent angeboten.