Berlin. Der Bierdurst der Deutschen ist weiter zurückgegangen. Die Brauereien haben 2013 das siebte Jahr in Folge weniger Bier abgesetzt als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Neue Impulse für 2014 erhofft sich die Branche von der Fußball-WM in Brasilien.

Die Deutschen trinken immer weniger Bier. Der Absatz der heimischen Brauereien fiel 2013 auf den tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, sank die Menge um zwei Prozent auf 94,6 Millionen Hektoliter.

Mit dem siebten Rückgang in Folge setzt sich der langjährige Trend fort. "Das Wetter hat vielen Brauern einen Strich durch die Rechnung gemacht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele. "Ein Grund für die deutlichen Absatzeinbußen in Deutschland ist der lange Winter, auf den ein durchwachsener Sommer folgte."

Bierbrauer setzen auf Fußball-WM

Impulse für 2014 erhofft sich die Branche von der Fußball-WM in Brasilien. Ein gutes Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft und sonniges Wetter in Deutschland könnten den Absatz ankurbeln, sagte ein Verbandssprecher.

Wegen der alternden Gesellschaft und des veränderten Getränkekonsum stellt sich die Branche aber mittel- und langfristig darauf ein, dass die Deutschen immer weniger Bier trinken.

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Branche bringt immer neue Biermischungen auf den Markt

Deshalb setzen die Firmen verstärkt auf den Export. Hier gab es im vorigen Jahr zwar insgesamt ein Minus von 3,8 Prozent. Die Ausfuhren in Länder außerhalb der EU stiegen aber um fast neun Prozent.

Weiterhin tüftelt die Branche an immer neuen Biermischungen mit Limonade, Cola und Fruchtsäften, um die Konsumenten bei der Stange zu halten. Allerdings ging auch hier der Absatz im vorigen Jahr um rund zwei Prozent zurück.

Der langjährige Trend zeigt sich vor allem beim Verbrauch pro Kopf: Im Schnitt trank jeder Deutsche 1976 jährlich noch 151 Liter Bier - also fast eine Halbliterflasche am Tag. 2012 waren es nur noch rund 105 Liter - also etwa ein Glas Bier pro Tag. Damit liegen die Deutschen europaweit auf Rang drei, weit hinter den Tschechen (rund 150 Liter) und knapp hinter den Österreichern. (rtr)