Essen. Der Essener Versorger RWE muss angesichts drückender Schulden bei seiner Sparte für Erneuerbare Energien (Innogy) weiter kürzen.
Die Investitionen für 2014 würden von zuletzt angepeilten 500 Millionen Euro noch einmal nach unten angepasst, sagte RWE-Innogy-Chef Hans Bünting am Mittwoch.
Einzelheiten will das Unternehmen bei der Bilanzvorlage Anfang März mitteilen. 2013 lagen die Investitionen nach seinen Worten noch bei rund einer Milliarde Euro. Die Erneuerbaren blieben eine starke Säule bei RWE - allerdings im Rahmen der Möglichkeiten und mit weniger Kapitaleinsatz, sagte Bünting.
Der Personalstand sinkt von 1500 Ende 2013 auf 700 bis 800 im Jahr 2015, wobei mehrere hundert Mitarbeiter intern in andere Abteilungen wechseln sollen. RWE setze künftig stärker auf Finanzpartner und übernehme bei teueren Offshore-Windprojekten vielfach nur noch Minderheitsanteile, sagte Bünting.
RWE Innogy sieht sich mit gut 2,8 Gigawatt installierter Leistung mit Erneuerbarer Energie unter den zehn größten Anbietern der Branche in Europa. Der Anteil an der konzernweiten Gesamterzeugung ist aber weiterhin gering.
Innogy werde verstärkt auch als Servicedienstleister für fremde Anlagen und als Projektentwickler auftreten, sagte Bünting. Mit der Inbetriebnahme des Offshore-Windparks Nordsee Ost 30 Kilometer von Helgoland entfernt rechne RWE 2015.
Das Kraftwerk hat eine Kapazität von knapp 300 Megawatt und soll die Erlössituation der Sparte deutlich verbessern. Der nächste Schritt sei dann das Kraftwerk Nordsee 1 vor Juist mit gut 330 Megawatt und 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro Kosten, für das RWE die Investitionsentscheidung noch in diesem Jahr erhofft. Die Essener sind daran zu einem Viertel beteiligt.
RWE leidet wie die gesamte Branche unter den zusammengebrochenen Börsenstrompreisen und ist unter anderem durch Zukäufe der Vergangenheit mit rund 35 Milliarden Euro hoch verschuldet.
In Spanien, wo RWE unter anderem stark in ein Solarkraftwerk investiert hatte, belasten rückwirkende Förderkürzungen das Geschäft mit Erneuerbaren. Kürzungen seien auch in Italien geplant, dort werde aber wie in Deutschland voraussichtlich der Bestand garantiert, sagte Bünting.