Leipzig/Bad Hersfeld. .
In der Belegschaft des Versandhändlers Amazon formiert sich offenbar Widerstand gegen die Verdi-Streiks. Bereits Ende Dezember waren in Leipzig und Bad Hersfeld mehr als 1000 Unterschriften gegen eine „negative Darstellung“ des Unternehmens in der Öffentlichkeit gesammelt worden. Das berichtete die „Neue Osnabrücker Zeitung“. Als nächstes sei eine T-Shirt-Aktion geplant, sagte Initiatorin Sandra Münch. Es sollten Shirts mit der Aufschrift „Pro Amazon“ bedruckt werden. Die Mitarbeiter wollten damit zeigen, dass sie gerne bei dem Branchen-Riesen aus den USA arbeiten und nicht hinter den seit Monaten andauernden Streiks der Gewerkschaft Verdi stehen.
Heiner Reimann von Verdi Hessen kritisierte die Unterschriften-Aktion als „Spaltung der Belegschaft“. Mit Blick auf die Amazon-Zentrale sagte er: „Es ist die Frage, wer hinter dieser Aktion steht.“ Es sei auch „keine Kunst“, in einer Zeit, in der Tausende von Aushilfen bei Amazon arbeiten, 1000 Unterschriften zu sammeln. Eine Verdi-Sprecherin sagte: „Wir wissen von Kollegen, dass da auch Druck ausgeübt wurde.“ Teilweise hätten Mitglieder der Betriebsleitung daneben gestanden, als die Unterschriften gesammelt wurden. Münch wies den Verdacht, die Unterschriftensammlung sei von der Geschäftsleitung gelenkt, zurück: „Ganz sicher nicht. Das war eine alleinige Aktion von uns.“