New York. . Rund sechs Jahre verhandelte Apple mit dem weltgrößten Mobilfunk-Betreiber China Mobile, jetzt nimmt er schließlich das iPhone ins Angebot. Damit schließt Apple eine große Lücke und kann auf zukünftiges Wachstum hoffen.
Mit einem Schlag Zugang zu rund 750 Millionen Kunden: Apple hat sich mit dem weltgrößten Mobilfunkanbieter China Mobile auf den Vertrieb seiner iPhones geeinigt. Ab dem 17. Januar sollen die neuesten Modelle - das iPhone 5s und 5c - in den Filialen von China Mobile erhältlich sein, wie Apple am Sonntag ankündigte. Das mehrjährige Abkommen gilt als Goldgrube für den US-Konzern.
„China ist ein enorm wichtiger Markt für uns“, erklärte Apple-Chef Tim Cook. Die Partnerschaft mit China Mobile gebe dem US-Konzern die Chance, den Kunden des größten Mobilfunknetzes der Welt das iPhone anzubieten. „Die Nutzer des iPhone in China sind eine enthusiastische Gruppe - und eine rapide wachsende“, fügte Cook hinzu.
Sechs Jahre Verhandlungen
Bislang verkaufte Apple seine Smartphones in China über die beiden kleineren Betreiber China Unicom und China Telecom. Die Verhandlungen mit China Mobile zogen sich über Jahre hin. Streitpunkt war vor allem die Apple-Forderung nach einer Mindestgarantie für die Zahl verkaufter Smartphones. Finanzielle Details des nun erzielten Deals gaben die beiden Unternehmen nicht bekannt.
China Mobile werden durch die Vereinbarung mit Apple bessere Chancen eingeräumt, sich gegen die beiden kleineren Rivalen zu behaupten. Derzeit hat der Marktführer einen eigenen 3G-Mobilfunkstandard, der nicht mit bisherigen iPhone-Modellen kompatibel ist. Anfang Dezember genehmigte die Regierung in Peking den drei staatlichen Mobilfunkbetreibern allerdings Lizenzen für das schnellere und bessere Netz 4G.
Wichtigster Markt nach den USA
Die Vereinbarung mit Apple sei auch aus „Imagegründen“ gut für China Mobile, sagte Analyst Trip Chowdry von Global Equities Research. Käufer des iPhones seien zudem „eifrige Nutzer der Mobilfunkdienste“.
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Für Apple ist China der wichtigste Markt nach den USA. In diesen beiden Ländern macht der Konzern jeweils mehr als zehn Prozent seines Umsatzes. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr waren es in China 25,4 Milliarden Dollar (18,6 Milliarden Euro), 13 Prozent mehr als im Vorjahr. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres allerdings waren die Umsätze in der Volksrepublik um vier Prozent gesunken - diese Entwicklung dürfte sich mit dem China-Mobile-Deal nun umkehren. Von den 750 Millionen Kunden könnten schätzungsweise im kommenden Jahr 20 Millionen ein iPhone kaufen. Zudem ist Apples Smartphone oft nur der Anfang; etwa 40 bis 60 Prozent der iPhone-Nutzer kaufen auch ein iPad. Und zehn bis 20 Prozent einen Mac-Computer.
Starke Konkurrenz durch Samsung
Das Marktforschungsunternehmen IDC geht davon aus, dass im kommenden Jahr insgesamt 450 Millionen neue Handys in China verkauft werden. Das iPhone habe aber starke Konkurrenz vor allem durch Samsung und einheimische Hersteller in China, gibt IDC-Analyst Ramon Llamas zu bedenken. „Da ist immer noch der Preis“ - längst nicht alle China-Mobile-Kunden könnten sich ein Apple-Gerät leisten. Der US-Konzern könnte seine iPhones in China allerdings günstiger anbieten, meint Analyst Trip Chowdry: Sie würden schließlich in der Volksrepublik produziert, da entfalle ein Großteil der Kosten für den Versand.