Nürnberg. Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist so gut wie seit mehr als sechs Jahren nicht: Für Januar prognostiziert das Marktforschungsunternehmen GfK beim Konsumklimaindex ein weiteres Plus von 0,2 Zählern auf 7,6 Punkte.
"Das ist der höchste Wert seit August 2007", teilten die Nürnberger Konsumspezialisten am Freitag mit. Als Hauptgrund führten sie die Rahmenbedingungen im Inland an, vor allem die positive Lage am Arbeitsmarkt, die gute Entwicklung bei den Einkommen und die niedrige Inflationsrate.
"Zusätzliche Hilfe erfährt die Binnennachfrage durch das überaus niedrige Zinsniveau, das Sparen in den Augen der Anleger wenig attraktiv erscheinen lässt und darüber hinaus die Kreditfinanzierung von Anschaffungen fördert", ergänzten die Konsumforscher. Die Folgen der historisch niedrigen Zinsen zeigen sich deutlich in der Sparneigung: "Die befindet sich derzeit im freien Fall", erläuterte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Das stützt auch die Anschaffungsneigung. Das letzte Mal war die Kaufbereitschaft im Dezember 2006 höher als in diesem Dezember - damals stand die Erhöhung der Mehrwertsteuer unmittelbar bevor, viele Menschen zogen besonders größere Anschaffungen vor.
Weitere Stützen der aktuellen Konsumneigung sind die steigende Beschäftigung sowie kräftige Einkommenszuwächse. Auch reduziert die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt die Angst der Arbeitnehmer, ihren Job zu verlieren - was wiederum die Planungssicherheit bei Kaufentscheidungen fördert.
Die Einkommenserwartung der Verbraucher ging nach dem hohen Zugewinn im Vormonat im Dezember wieder etwas zurück. Bei den Konjunkturerwartungen gab es der repräsentativen GfK-Studie zufolge zum vierten Mal in Folge einen Anstieg, weil die deutsche Wirtschaft zunehmend Fahrt aufnehme.