Aus für Chevrolet in Europa: General Motors (GM) beendet den Konkurrenzkampf zwischen seinen Töchtern Opel und Chevrolet auf dem europäischen Markt. Von 2016 an soll mit Chevrolet in Europa Schluss sein, wie GM gestern mitteilte. Dann wird der US-Konzern in Westeuropa nur noch mit Opel und Vauxhall vertreten sein, in Osteuropa mit Opel.

Trotz geringer Stückzahlen war Chevrolet ein Ärgernis für Opel. Denn die Fahrzeuge aus südkoreanischen Fabriken sind in vielen Fällen baugleich – wenn auch qualitativ schlechter – und erheblich billiger. In Deutschland und in Europa hat die Marke zwischen Januar und Oktober immerhin knapp 126 000 Autos verkauft. Der Auto-Experte der Universität Duisburg-Essen, Ferdinand Dudenhöffer, hält den Schritt für klug. „Chevrolet gewinnt, weil damit die Verluste in Europa wegfallen, und Opel hat die Chance, die Verkaufszahlen zu erhöhen.“ Dudenhöffer rechnet damit, dass etwa ein Drittel des Jahresvolumens von Chevrolet von etwa 150 000 Autos auf der Strecke bleibe. Opel könnte damit 80 000 bis 100 000 Fahrzeuge mehr absetzen – etwa zehn Prozent des Absatzes von 900 000 Autos in 2013. „Das rettet Opel noch nicht, ist aber ein Puzzlestein auf dem Weg zur Gesundung.“

In den ersten neun Monaten 2013 hatte Opel den Betriebsverlust von 860 Millionen auf 370 Millionen Euro reduziert.

Rund 1900 Händler in Europa verkaufen die Marke. GM rechnet mit Rückzugskosten etwa für Abfindungen und Abverkaufszuschüsse von 500 bis 730 Millionen Euro. Alle Chevrolet-Garantien gelten weiter, Ersatzteile seien mindestens bis 2025 verfügbar, so Chevrolet.