Berlin. Schöne Bescherung: Endlich ist Heiligabend, die Kinder sind schon ganz aufgeregt, und das Geschenk vom Onkel - ist leider noch im Postauto. Damit das nicht passiert, müssen Weihnachtspakete rechtzeitig losgeschickt werden. Aber was heißt rechtzeitig?

Alle Jahre wieder ist es dasselbe Bild: Je näher Heiligabend rückt, umso länger werden die Schlangen an den Annahmeschaltern von Post und Co. Wenn Kunden sich dann erst auf den letzten Drücker mit ihrem Geschenkpaket anstellen, müssen sie nicht nur lange warten. Schlimmstenfalls gibt es am Ende auch lange Gesichter, wenn das Paket nicht rechtzeitig ankommt.

In diesem Jahr ist Heiligabend ein Dienstag - für Last-Minute-Pakete eher ungünstig. Denn das Wochenende liegt kurz davor, und danach wird es schon eng. «Normalerweise gilt: heute abgeben, morgen da», erklärt Johannes Offermann vom Deutschen Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT). Ihm gehören Dienstleister wie die Deutsche Post, UPS und Hermes an. «In der Weihnachtszeit sind es eher Einlieferung plus zwei bis drei Tage.»

Einsendeschluss unterschiedlich

Die Deutsche-Post-Tochter DHL verspricht zwar: Pakete, die bis zum 23. Dezember um 10.00 Uhr abgegeben werden, erreichen in der Regel noch bis Heiligabend ihre Empfänger, wie Sprecherin Anke Blenn versichert. Allerdings eben nur «in der Regel». Bei der Konkurrenz ist der späteste Zeitpunkt unterschiedlich, erklärt der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK), der neben UPS und Hermes auch Anbieter wie DPD und FedEx vertritt. DPD zum Beispiel empfiehlt Donnerstag, den 19. Dezember, für die letztmögliche Einlieferung - Hermes reicht Samstag, 21. Dezember, bis 10.00 Uhr. Weihnachtskarten sollten ebenfalls spätestens am Samstag vor der letzten Leerung im Briefkasten liegen.

DHL und Hermes unterscheiden Paket und Päckchen. Bei DHL gilt als Päckchen, was maximal zwei Kilogramm wiegt und 60 mal 30 mal 15 Zentimeter groß ist. Bei Hermes kann es 25 Kilogramm wiegen, aber die längste und kürzeste Seite dürfen addiert 37 Zentimeter nicht überschreiten. Das Hermes-Päckchen ist bis zu einem Wert von 50 Euro versichert, bei DHL ist der Inhalt unversichert. Vergleichbar ist das ebenfalls versicherte XS-Pack von GLS. Hierbei dürfen längste und kürzeste Seite 35 Zentimeter nicht überschreiten. Das Porto kostet bei den drei Anbietern zwischen 4 und 4,10 Euro.

Pakete gegen Verlust und Beschädigung versichert

Pakete dagegen werden - je nach Versanddienst - nach Gewicht oder Größe abgerechnet und sind gegen Verlust und Beschädigung versichert. So lassen sich sogar sperrige oder schwere Gegenstände bis 31,5 Kilogramm versenden. Das günstigste Porto für ein kleines Paket gibt es bei DPD für 4,30 Euro. Zusätzlich bieten Anbieter die Möglichkeit, Sendungen im Internet auf ihrer Reise zu verfolgen. Sparen lässt sich bei Hermes und DHL mit der Online-Frankierung: Damit ist der Paketschein bis zu 1 Euro günstiger als in der Filiale.

Auf den allerletzten Drücker ein Geschenkpaket innerhalb Deutschlands zu versenden, ist kostspielig. «Express-Versand ist dreimal so teuer wie der Standardversand», schätzt DVPT-Sprecher Offermann. Die günstigste Variante gibt es für 14,30 Euro bei DPD. Beim Express-Versand kann die Lieferung teilweise noch am selben Tag der Abgabe erfolgen. Oft gibt es hierbei eine Geld-zurück-Garantie für den Fall, dass das Paket nicht zum vereinbarten Zeitpunkt eintrifft.

Schleifen und Geschenkpapier um das Paket sparen sich Kunden besser. «Da die Sortierung in den Paketzentren heute vollautomatisch erfolgt, bereiten aufwendig verpackte Pakete immer wieder Probleme», erklärt Martin Frommhold von Hermes. Hier gilt daher: Weniger ist mehr. (dpa)