Hamburg. Beschäftigte des Online-Modehändlers Zalando haben die Arbeitsbedingungen in einem Logistikzentrum kritisiert. Wenn dort jemand als zu langsam auffalle, werde sein Arbeitstempo genau protokolliert, so ein Medienbericht. Ein Unternehmenssprecher wies die Vorwürfe zurück.
Beschäftigte des Online-Modehändlers Zalando haben die Arbeitsbedingungen im größten Logistikzentrum des Unternehmens kritisiert. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" schrieb, werden demnach Mitarbeiter in dem Erfurter Lager unter Druck gesetzt.
Falle jemand als zu langsam auf, werde sein Arbeitstempo genau protokolliert, hieß es. Außerdem sei es verboten, sich während der Arbeitszeit zu setzen. Das Berliner Unternehmen wies die Vorwürfe zurück.
Mehrfach in den Schlagzeilen
Es gebe kein Verbot zu sitzen, sagte ein Zalando-Sprecher am Sonntag auf Anfrage. In der Logistikbranche gebe es aber wegen der anfallenden Arbeiten großteils Steharbeitsplätze. Zudem könnten Mitarbeiter ihre Kritik jederzeit in internen Foren oder gegenüber Vertrauenspersonen äußern. "Wir sehen uns überhaupt nicht als schlechter Arbeitgeber", sagte der Sprecher. Man gehe transparent mit der Situation der Mitarbeiter um.
TV-Dokumentationen über schlechte Arbeitsbedingungen hatten Zalando in der Vergangenheit bereits mehrfach in die Schlagzeilen gebracht. Im Februar diesen Jahres kündigte das Unternehmen deshalb eigene Sozialstandards an. Deren Einhaltung sollten externe Prüfer kontrollieren. Der 2008 gegründete Händler wuchs in den vergangenen Jahren rasant, schrieb aber noch Verluste. In Erfurt steht das größte Logistikzentrum des Unternehmens. Es wurde Ende 2012 eröffnet. (dpa/afp)