Berlin.

Arbeitgeber- und Gewerkschaftslager sind sich einig: Die deutsche Wirtschaft nimmt im kommenden Jahr Fahrt auf, ein kräftiger Aufschwung aber ist wegen der schlappen Weltkonjunktur nicht in Sicht. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rechnet 2014 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent, während das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) von 1,2 Prozent ausgeht. „Es ist ein Aufschwung ohne Fantasie“, sagte IW-Direktor Michael Hüther gestern in Berlin. Für das laufende Jahr rechnen beide Institute mit einem Plus von rund 0,5 Prozent.

Eine stärkere Erholung verhindert den Forschern zufolge die schlappe Weltwirtschaft. Neben der Rezession in vielen europäischen Ländern dämpften auch „markante Bremswirkungen“ in wichtigen Schwellenländern wie China, Russland, Indien und Brasilien.

So senkte die Weltbank ihre Wachstumsprognose 2014 für China von 8,0 auf 7,7 Prozent. Das IMK erwartet deshalb in diesem Jahr nur ein Export-Plus von 0,1 Prozent, das im kommenden Jahr auf 4,4 Prozent zulegen soll.

Der private Konsum soll um jeweils rund ein Prozent steigen. „Gegenwärtig profitieren wir sehr davon, dass die robuste Beschäftigungsentwicklung und stärkere Lohnsteigerungen die Binnennachfrage stabilisiert haben“, sagte IMK-Direktor Gustav Horn.

Demnach wird die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr um 230 000 und 2014 um weiter 145 000 zulegen. Das verfügbare Einkommen steige inflationsbereinigt um jeweils 1,5 Prozent.