Berlin. .

Bahnfahren wird auch in diesem Jahr mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember wieder teurer. Allerdings verlangt das Unternehmen nicht überall mehr Geld für die Tickets. Auf den vom Hochwasser dieses Sommers betroffenen Strecken bleiben die Preise konstant. Das betrifft auch die Verbindung von Köln/Düsseldorf durch das Ruhrgebiet nach Berlin. Geschont werden zudem die Fernpendler mit Zeitkarten oder der Bahncard 100.

„Die Hälfte aller Fahrten im Fernverkehr bleiben preisstabil“, versicherte der zuständige Bahn-Vorstand Ulrich Homburg gestern in Berlin. Denn neben den Vielfahrern müssen auch die Schnäppchenjäger nicht mehr bezahlen, die nach den limitierten Spartickets Ausschau halten, mit denen die Bahn ihre Züge besser auslastet. Sie stellen laut Bahn bereits 28 Prozent der Fahrgäste auf Fernreisen.

Doch viele müssen wieder tiefer in die Tasche greifen. Die Fahrt von Dortmund nach München verteuert sich um drei auf 142 Euro. Das entspricht einem Aufschlag von 2,2 Prozent. Auf der viel genutzten Hochgeschwindigkeits-Strecke Köln – Frankfurt kostet die Fahrt 71 Euro (+2,9 Prozent).

Einen kräftigen Aufschlag nimmt die Bahn bei der Reservierungsgebühr vor. Statt bisher vier Euro werden künftig 4,50 Euro erhoben, 12,5 Prozent Zuschlag. Als Grund dafür nennt Homburg die anhaltend hohe Zahl von Luftbuchungen, vor allem durch Firmen. Dadurch könne die Bahn weniger Tickets mit Reservierung für Kurzentschlossene anbieten. Und wer seinen Fahrschein erst im Zug löst, muss dafür einen Aufschlag von einheitlich 7,50 Euro hinnehmen. Bislang berechnete die Bahn dafür zehn Prozent des Normalpreises.

Teurer werden die Bahncards 25 und 50. Die Bahncard 25 kostet künftig 62 statt 61 Euro (1. Klasse: 125 Euro), die Bahncard 50 mit 255 Euro (1. Klasse: 515 Euro) sechs Euro mehr. Ermäßigte Bahncards für Schüler, Senioren und Studenten werden nicht teurer.

Vor allem Nahverkehr teurer

Als Hauptgrund für die Erhöhung nennt die Bahn gestiegene Personal- und Energiekosten. Durch Lohnerhöhungen gab der Konzern im ersten Halbjahr vier Prozent mehr für das Personal aus als im Vorjahr.

Auf einen starken Preisanstieg müssen sich die Kunden im Nahverkehr gefasst machen. Im Durchschnitt verlangt die Bahn hier 2,9 Prozent mehr. In Einzelfällen kann der Aufschlag deutlich darüber hinaus gehen. Auch die Sondertickets im Nahverkehr werden teurer: Das Schönes-Wochenende-Ticket schlägt mit 44 Euro statt bisher 42 Euro zu Buche und beim Quer-durchs-Land-Ticket werden für Mitfahrer acht statt sechs Euro verlangt.