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Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger setzt nun auch in der Führungsetage der europäischen Stahltochter den Rotstift an. Thyssen-Krupp Steel Europe mit Sitz in Duisburg komme künftig mit vier statt bislang fünf Vorständen aus, teilte das Unternehmen gestern nach einer Aufsichtsratssitzung mit.

Die Anzahl der Funktionsbereiche werde auf 23 von 28 reduziert. Die neue Organisationsstruktur gelte ab Oktober. Hiesinger will damit die Kosten senken, die Bindung zu den Kunden verbessern und die Strukturen effizienter machen. Der Schritt dürfte aber auch ein Signal nach innen an die Stahlkocher sein, dass Stellenkürzungen nicht vor dem Management Halt machen.

Der bisherige Vertriebsvorstand Thilo Lutz muss das Unternehmen verlassen. Hiesinger hat angekündigt, in der Stahlsparte mehr als 2000 der rund 28 000 Arbeitsplätze zu streichen. Weitere 1800 könnten durch Beteiligungsverkäufe aus dem Konzern fallen. Er will damit die Kosten in der Sparte bis zum Geschäftsjahr 2014/15 um rund 500 Millionen Euro senken.

Die Summe ist Teil der insgesamt geplanten Einsparungen des Konzerns von zwei Milliarden. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 (per Ende September) schmolz der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von Thyssen-Krupp Steel Europe auf 33 Millionen von 170 Millionen im Vorjahreszeitraum zusammen. Hiesinger hat trotz aller Verkaufsgerüchte immer wieder erklärt, am europäischen Stahlgeschäft festzuhalten.