Essen. .
Um ihre Heizkosten zu senken, sollen Mieter besser über ihren aktuellen Energieverbrauch informiert werden. Derzeit ist es in Deutschland die Regel, den Kunden jährlich mitzuteilen, wie viel Energie sie verbraucht haben. Das könnte sich in Zukunft ändern. Technisch möglich sind schon jetzt monatliche oder sogar minutengenaue Informationen. „Die jährliche Heizkostenabrechnung bedeutet für viele Mieter eine unangenehme Überraschung“, sagt Lukas Siebenkotten vom Deutschen Mieterbund.
In einem Modellprojekt im Ruhrgebiet sowie in Berlin und München soll nun überprüft werden, wie groß Kosteneinsparungen durch häufigere Informationen sind. Beteiligt sind 700 Haushalte, davon mehr als 200 in Essen. Für die Mieter ist die Teilnahme am Projekt kostenlos. Sie erhalten über ein Internet-Portal laufend Einblick in den Wärmeverbrauch und können entsprechend reagieren. In Haushalten, in denen das Instrument bereits getestet worden sei, habe es Wärmekosteneinsparungen um durchschnittlich bis zu 15 Prozent gegeben, heißt es.
Neben dem Mieterbund beteiligen sich auch das Bundesbauministerium, die Deutsche Energie-Agentur und das Essener Unternehmen Ista an dem Projekt. Ista hofft auf ein neues Geschäftsmodell. In der Regel rechnet die Firma ihre Dienstleistung über eine Pauschale ab, die in Deutschland im Schnitt bei etwa 40 Euro pro Jahr liegt, hatte Ista-Chef Walter Schmidt unlängst gesagt. „Für einen Aufpreis von zehn Euro pro Jahr können wir monatliche Verbrauchsinformationen liefern.“ Dazu sind moderne Funkzähler erforderlich, mit der bislang nur ein Teil der Kunden ausgestattet ist.