Hamburg. .

Fisch und Garnelen aus der Supermarkt-Frischetheke werden häufig mit Wasser schwerer gemacht und lassen sich so teurer verkaufen. Das ergaben Recherchen des ARD-Wirtschaftsmagazins „Plusminus“. Den Beitrag sendet Das Erste heute um 21.45 Uhr.

Mit Hilfe von Zusatzstoffen werde Fremdwasser in den Meerestieren gebunden, ohne Verbraucher über eine Kennzeichnung darüber zu informieren. Bislang sei diese Methode nur von Fisch aus der Tiefkühltruhe bekannt gewesen. Laut NDR wird nun aber auch teurer Fisch an der Frischetheke durch Wasser künstlich schwerer gemacht.

Stichprobenartig hat „Plusminus“ in Supermärkten Fisch aus Frischetheken eingekauft und in einem Labor auf Fremdwasser und Zusatzstoffe untersuchen lassen. Ergebnis: Jede vierte Stichprobe war mit Fremdwasser aufgeschwemmt – darunter edle Sorten wie Seeteufel. Elke Müller-Hohe von der Gesellschaft Deutscher Chemiker: „Natriumcarbonat ist bei frischem Fisch nicht zugelassen, weil dieser Zusatzstoff die Qualität des Produktes verändert.“ Trotzdem würde Fisch häufig bereits in den Fangregionen unter anderem mit diesem Zusatzstoff und mit Wasser angereichert.

Jörg Oehlenschläger, ehemaliger Direktor der Bundesforschungsanstalt für Fischerei: „Vor allem bei Garnelen werden bewusst Zusatzstoffe zugesetzt, um Wasser zu binden, weil das eben eine sehr hochpreisige Ware ist. Mit so etwas kann man richtig Geld machen – bis es herauskommt.“