München. .

Der Wechsel an der Siemens-Spitze vom gescheiterten Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher zum neuen Hoffnungsträger Joe Kaeser ist geschafft. Der bisherige Finanzchef Kaeser wurde vom Aufsichtsrat wie erwartet zum Nachfolger bestimmt.

„Unser Unternehmen ist bestimmt nicht in der Krise und auch kein Sanierungsfall“, betonte Kaeser. Siemens sei aber zuletzt zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen. Er werde den Konzern nun in ruhigeres Fahrwasser bringen und im Herbst eine „geschärfte Strategie“ präsentieren.

Löscher sagte, er habe die Auflösung seines Vertrags angeboten, weil eine vertrauensvolle Basis nicht mehr gegeben sei. Dies ging an die Adresse von Siemens-Oberaufseher Gerhard Cromme, der als treibende Kraft hinter dem Abgang Löschers gilt. Der Österreicher Löscher verfehlte die versprochenen Gewinnziele. Cromme rang sich zu einem Dank an Löscher durch. Er habe Siemens zu hohem Ansehen zurückgeführt. Löscher hatte seit seinem Antritt 2007 nach einem Korruptionsskandal im Unternehmen ausgemistet.

Nun ist erneut Schwerstarbeit gefragt. Primäre Aufgabe für Löscher-Nachfolger Kaeser ist es, Ruhe in den zum Intrigantenstadel verkommenen Weltkonzern zu bringen. Was die Managementebene anbetrifft, hat Kaeser gute Voraussetzungen. Seine Vorstandskollegen sind wie er altgediente Siemensianer.