Köln. Das Recycling von Verpackungen soll teurer werden. Ob die vom Dualen System Deutschland angekündigten Erhöhungen von den Herstellern an die Verbraucher weitergegeben werden, ist noch unklar. Am liebsten würden die Kommunen das Geschäft selbst übernehmen.
Das Duale System Deutschland (DSD) erhöht seine Preise für Verpackungsrecycling ab dem kommenden Jahr um bis zu acht Prozent. Das Unternehmen begründete die Preisanhebung am Mittwoch in Köln mit Kostensteigerungen. Ein Durchschnittswert für die Preissteigerungen wurde zunächst nicht genannt. Von einem Umsatz in der Gruppe von rund 714 Millionen Euro im vergangenen Jahr entfielen bei dem Unternehmen knapp 577 Millionen Euro auf das Kerngeschäft mit Verpackungsrecycling.
Hersteller zahlen Lizenzgebühren an DSD
Beim sogenannten grünen Punkt zahlen die Hersteller an das Unternehmen Lizenzgebühren, die nach Material und Gewicht der Verpackung berechnet werden. Ob die gestiegenen Preise an die Endverbraucher weitergegeben werden, sei derzeit noch völlig unklar, so der Sprecher.
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Das Unternehmen beklagte, dass immer mehr Verpackungen aus der Lizenzierung gezogen würden, die dann aber trotzdem im Gelben Sack oder im Glascontainer landeten. Ausgenommen von der Regelung seien derzeit etwa Verpackungen, die im Laden direkt zurückgegeben werden sollen, hieß es.
DSD organisiert seit 20 Jahren die Wiederverwertung von Verpackungsmüll
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bezweifelte, ob die privatwirtschaftliche Organisation der Verpackungsentsorgung der richtige Weg ist. "Die Kommunen können und wollen in Zukunft die Verantwortung für die Verpackungsentsorgung übernehmen", hieß es in einer in Berlin verbreiteten Stellungnahme. Dem System der Verpackungsentsorgung warf der Verband "ökologische und ökonomische" Ineffizienz vor.
Das DSD war vor 20 Jahren gegründet worden, um der wachsenden Müllberge durch Recycling Herr zu werden. Seitdem organisiert es die Wiederverwertung von Verpackungsmüll wie Joghurtbecher oder Konservendosen. Das Unternehmen ist im Besitz von Management und Investoren. (dpa)