Frankfurt. .

Als Henning Kreke gestern Morgen in der Douglas-Filiale Frankfurt vor die Presse trat, lagen ein wenig Stolz und Heiterkeit in seinen Worten. Der Vorstandsvorsitzende der Douglas Holding war erkennbar froh, endlich nicht mehr über Aktienrecht und Gesellschafterstruktur reden zu müssen. Gestern ging es um den Motor des Handelskonzerns. Deshalb hatte Douglas das Rednerpult quasi im Schaufenster der Vorzeige-Filiale an der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil aufbauen lassen. Hier, wo auf 2500 Quadratmetern Düfte, Lippenstift und Nagellack angeboten werden und gerade erst das Erdgeschoss komplett umgestaltet wurde, wollten Henning Kreke und Parfümerie-Vorstand Manfred Kroneder über die Zukunft der wichtigsten Konzerntochter reden.

Und die scheint rosig auszusehen. Durch den Einstieg des US-Finanzinvestors Advent stehen in den nächsten Jahren 500 Millionen Euro Wachstumskapital zur Verfügung. Das Geld soll für den Ausbau des Filialnetzes und des Online-Geschäftes sowie für Übernahmen ausgegeben werden. Berichte, nach denen Douglas an der französischen Parfümerie-Kette Nocibe interessiert sei, wollte Kroneder gestern nicht kommentieren.

Taktgeber im Schönheits-Markt

Statt dessen fasste er zusammen: „Wir wollen Taktgeber werden im europäischen Schönheits-Markt und eine führende Position einnehmen.“ Der Parfümerie-Vorstand lobte besonders die beschleunigten Entscheidungswege, die sich seit dem Verlassen der Börse ergeben hätten. Auf diese Weise wolle man die Innovationsfähigkeit des Unternehmens neu definieren. Den Schlüssel dazu sieht er in einer engen Verzahnung von stationärem und Online-Geschäft. Letzteres spült heute schon einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr in die Firmenkassen. Ziel sei es aber, diesen Anteil am Gesamtumsatz (zuletzt 1,92 Milliarden Euro) deutlich zu steigern. Das beschleunigte Wachstum des Online-Geschäfts in den Kernmärkten soll durch den Aufbau entsprechender Plattformen in anderen europäischen Ländern wie Holland, Italien, Polen flankiert werden.

In welcher Größenordnung Umsatz aus dem stationären Geschäft ins Internet abwandert, vermochte gestern niemand zu sagen. Aber: „Wir können dem Kunden ja nicht vorschreiben, wo er einkauft“, sagte Henning Kreke. Daher setzt Douglas in seinen Filialen noch stärker auf Kauf-Inspiration, Beratung und Einkaufserlebnis. Allein in der Frankfurter Filiale kümmern sich die Mitarbeiter an 33 Behandlungsplätzen um die Schönheit der Kundinnen und Kunden. Man wolle sich auf den „gehobenen Beauty-Markt mit einem Hauch von ­Luxus“ fokussieren, hieß es. Und deshalb ist noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein neuer Markenauftritt der ertragreichsten Konzernsparte geplant.

Bekenntnis zu Hagen

Am Rande der Veranstaltung ­äußerte sich Vorstandsvorsitzender Henning Kreke sehr positiv über die Zusammenarbeit mit dem Finanzinvestor Advent. Wenn sich gute Gelegenheiten für größere Zukäufe böten, könnten die Eigner auch noch mehr Geld in die Hand nehmen. Darüber hinaus gab er auch ein klares Bekenntnis zum Firmen-Standort Hagen ab. „In Hagen liegen die Wurzeln der Gesellschaft, wir stehen uneingeschränkt zum Standort.“