New York/Frankfurt. .
Mit vagen Worten über ein mögliches Anziehen der Geldschraube hat US-Notenbankchef Ben Bernanke die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt geschickt. Auch die Preise für Gold und Öl gaben am Donnerstag deutlich nach.
Bernanke hatte am Mittwoch einen schrittweisen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank Fed noch in diesem Jahr nicht ausgeschlossen. Über seine eigene Zukunft wollte der Fed-Chef Spekulationen vermeiden. Klare Voraussagen zur Geldpolitik vermied Bernanke: Alles komme auf die Entwicklung in den nächsten Monaten an.
Sämtliche Börsen reagierten negativ auf Bernankes Bemerkungen. Der Nikkei-Index in Tokio verlor 1,74 Prozent, der Dow Jones Industrial setzte seine Abwärtsbewegung vom Vortag am Donnerstag fort und verlor zunächst 1,33 Prozent auf 14 911,45 Punkte. Der deutsche Leitindex Dax gab bis Donnerstagmittag um mehr als drei Prozent nach. Ähnlich sah es bei den Ölpreisen aus: Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur August-Lieferung fiel bis zum Mittag auf 103,89 Dollar.
Die rotierende US-Notenpresse beflügelt die Börsen seit Jahren: Die Fed kauft zur Stützung der Konjunktur monatlich Anleihen im Wert von 85 Milliarden Dollar auf. Seit der Finanzkrise 2008 liegen die Zinsen auf einem historischen Tief von null bis 0,25 Prozent.