Hagen. .

Nachdem am ersten richtig heißen Tag des Jahres gleich wieder die Klimaanlagen in sechs ICE- und EC-Fernzügen ausfielen, ist eine neue Debatte über das alte Problem entbrannt. Seit dem reihenweisen Ausfall von Klimaanlagen im Hitze-Sommer 2010 „überarbeite“ die Bahn ihre ICE-2-Züge, so ein Sprecher. Schwierigkeiten bestehen aber nach wie vor bei den Waggons älterer Baureihen, die schon bis zu 40 Jahre auf den Schienen sind.

Teilweise fehlt die Zeit für gründliche Reparaturen, weil die Bahn über zu wenige Ersatzfahrzeuge verfügt. „Das Unternehmen hat keine ausreichende Reserve“, kritisiert Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn. Dafür trage jedoch nicht der Konzern die Verantwortung, sondern die Unternehmen, die die bestellten Züge nicht termingerecht lieferten. Siemens und Bombardier haben Probleme mit der Zulassung der neuen Triebwagen und Waggons. Grundsätzliche Probleme mit den Klimaanlagen gebe es nicht mehr, erklärte ein DB-Sprecher. Er sprach bei den aktuellen Vorfällen von „normalen technischen Defekten“, die nie auszuschließen seien.

Ein anderes Wetterextrem macht der Bahn derzeit mehr zu schaffen: Nach der Hochwasser-Katastrophe in Ostdeutschland ist der Fahrplan im Fernverkehr nach wie vor durcheinander. Deshalb zieht die Bahn nun die Notbremse: Ab diesem Freitag gilt bis 19. Juli ein Notfahrplan, um die Reisen insbesondere auf der Achse Ruhrgebiet-Berlin kalkulierbarer zu machen. Damit soll das Reisen laut Fernverkehrsvorstand Berthold Huber wieder verlässlicher werden. Denn im Raum Stendal ist weiterhin das Gleis überflutet, auch eine Brücke ist unpassierbar. Bislang sind wegen des Hochwassers 1000 Züge ausgefallen, weitere 5000 fuhren nur Teile der geplanten Strecke. Die Abfahrt der viel genutzten ICE-Linie 10 in Berlin wird um eine Stunde vorverlegt. Weil allerdings Ersatz-ICE fehlen, sollen auch lokbespannte IC-Züge eingesetzt werden. Infos zum Fahrplan: www.bahn.de/aktuell.