Düsseldorf. .

Nach der Pleite der Düsseldorfer Reiseveranstalter GTI Travel und Buchmal Reisen und der ebenfalls zur GTI-Muttergesellschaft gehörenden türkischen Fluggesellschaft Sky Airlines sind Hunderte Touristen aus Deutschland in zahlreichen Urlaubsgebieten in der Türkei und anderswo gestrandet. GTI Travel und Buchmal Reisen sind zahlungsunfähig, weil die Muttergesellschaft, die türkische Kayi Group, sich offenbar im Airline-Geschäft verspekuliert hat. Eine Restrukturierung des Unternehmens durch Verkauf der Hotelbeteiligungen soll ebenfalls gescheitert sein. GTI-Travel-Kunden, die ihre Reise noch nicht angetreten haben, müssen ihre Ansprüche gegenüber der Insolvenzversicherung, die mittlerweile Pflicht ist, geltend machen.

„GTI Travel und Buchmal Reisen sind zahlungsunfähig und stellen ihre Tätigkeit als Reiseveranstalter mit sofortiger Wirkung ein“, heißt es auf der Internetseite von GTI Travel (www.gtitravel.de). Bis gestern Nachmittag wurden auf der Webseite allerdings noch aktuelle Urlaubsangebote angepriesen. Ein Insolvenzvertrag sei gestellt, die türkische Fluggesellschaft Sky Airlines habe seit Dienstag ihren Flugbetrieb für den deutschen Markt eingestellt, heißt es in der GTI-Mitteilung weiter. „Schon Kunden, die heute von Paderborn, Frankfurt und Nürnberg eine Urlaubsreise nach Antalya gebucht haben, können nicht mehr befördert werden.“

Hilfe für gestrandete Reisende

Noch schlimmer trifft es all jene Urlauber, die ihre GTI-Reise bereits angetreten haben. Sie müssen sich eine neue Rückflug-Möglichkeit organisieren. Hilfe naht allerdings von zwei Konkurrenten: Sowohl Air-Broker Involatus Carrier Consulting sowie der Schweizer Türkei-Spezialist Bentour Swiss haben sich für die Rückholung der betroffenen Touristen angeboten. „Wir sind sehr betroffen von der aktuellen Situation, sind aber in der Lage, kurzfristig für Ersatzbeförderung zu sorgen“, sagte Involatus-Vertriebschef Okan Türkoral dem Branchendienst Touristik Aktuell. Wie viele Buchmal- und GTI-Travel-Kunden im Urlaub festsitzen, ist bislang nicht genau beziffert worden.

Die Touristen müssen allerdings nicht fürchten, aus ihrem Hotel herausgeworfen zu werden. In der Türkei sei mittlerweile ein Krisenstab eingerichtet worden sein, der die Rückholung der Urlauber organisieren soll, berichtet Touristik Aktuell. Auch die Insolvenzversicherung Tourvers, über die die Kundengelder von GTI Travel versichert sind, sei daran beteiligt. Man wolle sich mit den Hoteliers auf eine Kulanzregelung einigen, hieß es gestern.

Sky Airlines hat – wie alle Fluggesellschaften – allerdings keine Insolvenzversicherung. Bereits bezahlte Tickets werden deshalb nicht zurückerstattet. Reisende müssen ihre Forderungen deshalb gegenüber dem Sky-Insolvenzverwalter, der noch bestimmt werden muss, geltend machen.

GTI Travel wurde 1994 gegründet und rangierte auf Platz acht der zehn größten Reiseveranstalter in Deutschland.