Düsseldorf. 9000 gefälschte Grohe-Armaturen und -Brausen sind in einem Lagerhaus in den Vereinigten Arabischen Emiraten sichergestellt worden, außerdem zahlreiche Produkte anderer Hersteller. Das Düsseldorfer Unternehmen geht seit längerem gezielt gegen Plagiate vor.

Der Sanitärarmaturen-Hersteller Grohe sagt Marken- und Produktpiraten den Kampf an. In einem Lagerhaus in den Arabischen Emiraten seien 9000 gefälschte Grohe-Produkte sichergestellt worden, teilte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mit. Neben den Armaturen und Brausen seien auch gefälschte Autoersatzteile, Sonnenbrillen und Kühlschrank-Teile anderer bekannter Hersteller entdeckt worden.

Grohe geht seit längerem gezielt gegen Plagiate vor. Mitarbeiter des Unternehmens begleiten beispielsweise Zollbeamte bei Messerundgängen, um abgekupferte Produkte zu entdecken und aus dem Verkehr zu ziehen. Wichtig sei die Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden am Ort des Geschehens. Auch in Schardscha in den Arabischen Emiraten sei die Razzia mit den lokalen Behörden durchgeführt worden. "Die sichergestellten Armaturen werden vor Ort vernichtet", sagte eine Sprecherin.

Schlechte Kopien könnten Verbraucher gefährden

Der nach eigenen Angaben größte europäische Armaturenhersteller will mit dem Kampf gegen Produktpiraten den eigenen Ruf schützen: Schlecht kopierte Wasserhähne könnten Verbraucher gefährden, weil trotz der äußerlichen Ähnlichkeit zum Original minderwertige Teile verwendet und Sicherheitsstandards nicht eingehalten würden. Produktfälscher seien dafür verantwortlich, dass jährlich Tausende Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet oder nicht geschaffen werden.

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Die Grohe-Gruppe, zu der auch die Joyou AG gehört, beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 9000 Mitarbeiter. 2300 davon sind an den drei deutschen Produktionsstandorten beschäftigt. Insgesamt hat die Grohe-Gruppe 2012 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro gemacht. (dpa)