Düsseldorf. Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co baut angesichts der anhaltenden Stahlkrise in Europa noch mehr Stellen ab als bislang geplant. In der laufenden Umstrukurierung wollen die Duisburger bis Ende 2013 jetzt mehr als 2.000 seiner etwa 10.000 Arbeitsplätze streichen. Das hat Vorstandschef Gisbert Rühl auf der Hauptversammlung in Düsseldorf gesagt. Bisher war von 1800 Stellen die Rede.
Der Duisburger Stahlhandelskonzern Klöckner & Co verschärft sein Sparprogramm vor dem Hintergrund der anhaltenden Branchenkrise. Vorstandschef Gisbert Rühl kündigte auf der Hauptversammlung am Freitag in Düsseldorf an, weitere gut 200 Stellen streichen zu wollen. Nun sollen dem bereits seit anderthalb Jahren andauernden Sparprogramm insgesamt gut 2000 Stellen zum Opfer fallen. Das entspricht 17 Prozent der einstigen Belegschaft. Dadurch will das Unternehmen das operative Ergebnis im kommenden Jahr um 160 Millionen Euro verbessern.
Die Zahl der Standorte sinkt um fast ein Viertel auf rund 220. Bereits 50 sind geschlossen oder verkauft. Aus Osteuropa zog sich das Unternehmen ganz zurück. Klöckner & Co kämpft seit langem mit der schwachen Stahlkonjunktur und dem hohen Preisdruck."Der europäische Stahlmarkt hat sich nach wie vor nicht von dem Nachfrageeinbruch im Krisenjahr 2009 erholt", sagte Rühl. Die Nachfrage liege in Europa 30 Prozent unter der von 2007.
Geschäft von Klöckner läuft auch 2013 schlecht
Rühl erklärte, dass die Krise noch einige Zeit anhalte. 2012 hatten die niedrigen Preise, Restrukturierungsaufwendungen und die schwache Wirtschaftslage in weiten Teilen Europas dem Unternehmen zugesetzt. Unter dem Strich stand ein Minus von 198 Millionen Euro. Der Manager hatte bereits zu Monatsbeginn nach einem schwachen ersten Quartal die Hoffnungen auf eine kräftige Geschäftsbelebung in diesem Jahr aufgegeben. (dpa)