Essen. . Um Interessenkonflikte zu vermeiden, hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sein Aufsichtsratsmandat beim Essener Industriekonzern Thyssen-Krupp niedergelegt. Klaus Wiesehügel, SPD-Kandidat für das Amt des Arbeitsministers, bleibt dagegen vorerst Aufsichtsrat des Baukonzerns Hochtief.

Der SPD-Kandidat für das Amt des Arbeitsministers, Klaus Wiesehügel, hält vorerst an seinem Aufsichtsratsmandat beim Essener Baukonzern Hochtief fest. „Herr Wiesehügel ist weiterhin im Aufsichtsrat“, bestätigte ein Konzernsprecher am Mittwoch auf Anfrage.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hingegen hatte vor einigen Wochen sein Mandat als Aufsichtsrat des Essener Industriekonzerns Thyssen-Krupp niedergelegt. Er wolle mögliche Interessenkonflikte vermeiden, sagte Steinbrück zur Begründung.

Der gebürtige Mülheimer Klaus Wiesehügel ist seit Ende 1995 Chef der Gewerkschaft IG Bau. Eine Anfrage zu Wiesehügels Verbleib im Hochtief-Aufsichtsrat wollte ein Gewerkschaftssprecher am Mittwoch nicht kommentieren.

Wiesehügel spielte Schlüsselrolle im Kampf um Hochtief

Seit 1996 gehört Wiesehügel zum Hochtief-Aufsichtsrat. Gewählt ist er nach Unternehmensangaben bis zum Jahr 2016. Bei der feindlichen Übernahme durch den spanischen Konzern ACS spielte Wiesehügel eine Schlüsselrolle. Als sich Management und Betriebsrat im Winter 2010 noch gegen eine Übernahme wehrten, sah der Gewerkschaftschef bereits „die Würfel gefallen“ – zugunsten von ACS. Die IG Bau unterzeichnete mit ACS eine Vereinbarung (Laufzeit bis Ende 2013), die unter anderem eine Zerschlagung von Hochtief verhindern soll.

Der Betriebsrat fühlte sich überrumpelt. Es kam zu einem heftigen Konflikt mit der Gewerkschaft. Auch Rücktrittsforderungen an die Adresse von Wiesehügel wurden aus den Reihen des Betriebsrats laut.