Berlin. .
Die Förderung von Erdgas aus tiefen Gesteinsschichten (Fracking) erhitzt weiter die Gemüter. Während sich das Kabinett auf Druck der Bundesländer nun eine Abkühlungsperiode verordnet und den Fracking-Gesetzentwurf von der Tagesordnung genommen hat, spricht sich der Ökonom Manuel Frondel dafür aus, sich mit einer Förderung Zeit zu lassen. Zwar hält der Energieexperte des Essener RWI das Risiko der Grundwasser-Verschmutzung für beherrschbar. Beim Fracking würden „die Chemikalien in sehr tiefe Gesteinsschichten gepresst, die in der Regel weit unter dem Grundwasserspiegel liegen. Über den erdgashaltigen Schichten existieren oft auch geologische Barrieren, die das Grundwasser schützen.“
Allerdings, so Frondel, „sollte man mit dem breiten Einsatz des Frackings warten, bis umweltschonende Chemikalienmischungen entwickelt worden sind. Wir können uns auch deshalb Zeit lassen, weil der Gaspreis in Zukunft wahrscheinlich wieder steigt. Dann ist der Schatz unter unserem Land wertvoller als heute. Deshalb kann es aus ökologischen wie auch ökonomischen Gründen klug sein, wenn wir ihn noch eine Weile unter der Erde lassen würden.“ Frondel sprach sich für ein „paar Test- und Forschungsbohrungen“ aus, um die Technik weiterzuentwickeln und den ökologischen Bedenken Rechnung zu tragen.