Im Zuge der feindlichen Übernahme durch den spanischen Konzern ACS wurde beim Essener Baukonzern Hochtief Vertrauen zerstört, das sich nur mühsam wieder aufbauen lässt. So bleibt offen, ob die Geschichte, die Hochtief schreiben wird, ein gutes Ende hat.
Es war eine Zerlegung der besonderen Art. Als die Tempel von Abu Simbel drohten, in den Fluten des Nils zu versinken, rückten Fachleute von Hochtief an, um die Felsblöcke zu zersägen und in Sicherheit zu bringen. Seitdem steht die Aktion, die sich 1963 in Ägypten ereignete, in den Büchern des Essener Baukonzerns.
Hochtief will Geschichte schreiben. So jedenfalls lautete die Botschaft eines Films, den die Konzernregie zu Beginn der Hauptversammlung einspielte. Doch Mitarbeiter und Aktionäre sind wohl weniger an der Zerlegung von Abu Simbel als vielmehr daran interessiert, ob Hochtief gerade selbst auseinandergenommen wird.
Dass viele Vorstände fast fluchtartig das Unternehmen verlassen haben, schürt Misstrauen. Konzernchef Marcelino Fernández Verdes kontert mit frohen Botschaften für Aktionäre: Verkaufserlöse, Kostensenkungen, Wachstum, ein Euro als Dividende.
Doch im Zuge der feindlichen Übernahme wurde Vertrauen zerstört, das sich nur mühsam wieder aufbauen lässt. So bleibt offen, ob die Geschichte, die Hochtief schreiben wird, ein gutes Ende hat.