Brüssel. .
Umweltschützer und Imker sind alarmiert: Um dem bedrohlichen Bienensterben Einhalt zu gebieten, sagen sie, müssten bestimmte Pflanzenschutzmittel aus dem Verkehr gezogen werden. Die Hersteller und der Bauernverband halten dagegen: Es fehle am wissenschaftlichen Beweis, dass die Mittel tatsächlich für Bienen so gefährlich sind. Am Montag soll bei einer Abstimmung in Brüssel die Entscheidung über ein EU-weites Verbot fallen.
Es geht dabei um insgesamt drei Wirkstoffe aus einer Gruppe, die „Neonikotinoide“ heißen. Chemie-Konzerne wie Bayer, Syngenta und BASF produzieren sie als sogenannte Beizmittel, die Saatgut gegen Insekten schützen. Die Chemikalien sind aber besonders giftig und langlebig und werden von anderen Pflanzen und Tieren aufgenommen. Nach Ansicht des Herstellers Bayer gibt es dennoch „keine überzeugenden Argumente gegen den weiteren Einsatz von Produkten auf Basis von Neonikotinoiden“.
Das Berliner Landwirtschaftsministerium erklärte dagegen gestern: „Die Bundesregierung kann sich bei der Abstimmung am Montag in Brüssel eine Zustimmung zu dem Verbot vorstellen.“ Es müsse allerdings sichergestellt sein, dass die in Deutschland schon existierenden Schutzmaßnahmen nicht unterlaufen würden. In der Bundesrepublik ist der Einsatz von Neonikotinoiden für die Beizung von Mais und Getreide ausgesetzt, das gilt jedoch nicht für Raps und Zuckerrüben.