Düsseldorf.

Die Pläne der Deutschen Telekom, das Internet-Tempo ab einem bestimmten Datenvolumen zu drosseln, haben heftige Kritik ausgelöst. Internet-Nutzer regten sich bei Online-Diensten über die „Drosselkom“ auf, Grünen-Politiker Malte Spitz warnte in einem „Zeit“-Beitrag vor dem „Ende des Internets wie wir es kennen“. Rivale Vodafone will keine Obergrenzen im Festnetz einführen: „Wir haben keine Pläne, die DSL-Geschwindigkeit unserer Kunden zu drosseln“, sagte ein Sprecher.

Die Telekom hatte am Montag angekündigt, dass für Neukunden vom 2. Mai an Obergrenzen für den monatlichen Datenverkehr bei Festnetz-Flatrates gelten werden. So kann die Telekom bei Leitungen mit einer Geschwindigkeit bis 16 Megabit pro Sekunde die Geschwindigkeit drosseln, wenn das Datenvolumen 75 Gigabyte überschreitet. Die Tempo-Bremse solle nach derzeitigen Planungen erst 2016 greifen.

Für besondere Aufregung sorgt, dass die Nutzung des hauseigenen Videodienstes Entertain nicht auf das Daten-Kontingent draufgerechnet wird. Wenn man sich seine Filme aber bei Apples iTunes oder Streaming-Diensten wie Amazons Lovefilm oder Watchever abruft, liefe nach heutigem Stand der Zähler. „Es geht darum, die Netzneutralität abzuschaffen“, wetterte Grünen-Netzpolitiker Spitz in seinem Beitrag auf „Zeit.de“. Als Netzneutralität wird der Zugang zu Netzressourcen ohne Diskriminierung bezeichnet: Alle Daten sollen gleichberechtigt durchgeleitet werden.