Rio de Janeiro. .

In den Poker um den Verkauf ausländischer ThyssenKrupp -Stahlwerke kommt frische Bewegung. Der brasilianische Stahlkocher Cia Siderurgica Nacional (CSN) legte erneut eine Offerte für Geschäftsteile des deutschen Konzerns vor, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erfuhr. Welche Bereiche das Angebot umfasst und wie hoch es ist, sagte der Insider nicht. Er ergänzte lediglich, dass auch der brasilianische Bergbauriese Vale und die staatliche Entwicklungsbank BNDES in die Verhandlungen involviert seien.

Vale hält den 27-prozentigen Minderheitsanteil an ThyssenKrupps zum Verkauf stehendem Stahlwerk in Brasilien. CSN hat sich darum bemüht, BNDES als Partner ins Boot zu holen. Es gab Spekulationen, dass die brasilianische Regierung eine Übernahme des Stahlwerks durch den heimischen Konzern unterstützen könnte. Das bisherige CSN-Angebot belief sich auf 3,8 Milliarden Dollar. Es galt für den Thyssen-Krupp-Bereich Steel Americas, der neben der 73-prozentigen Beteiligung an dem Werk in Brasilien auch eines im US-Bundesstaat Alabama umfasst.

Ein Thyssen-Krupp-Sprecher wollte sich zu den Informationen des Insiders nicht äußern. „Der Prozess verläuft planmäßig“, bekräftigte er lediglich. „Wir sind zuversichtlich, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2012/13 eine Lösung zu finden.“ Die beiden Werke hatten maßgeblichen Anteil an den Milliardenverlusten bei Thyssen-Krupp. Sie stehen nach hohen Abschreibungen noch mit 3,9 Milliarden Euro in den Büchern.