Es gibt mindestens zwei NRW-Abgeordnete, die einen Nebenjob beim Essener Energieversorger RWE haben. Viele Bürger dürften dafür kein Verständnis haben. Die sauberste Lösung wäre es wohl, den Job in der Privatwirtschaft ruhen zu lassen, solange die Parlamentsarbeit ansteht.
Ein Parlament mit Abgeordneten ohne Berufserfahrung kann niemand wollen. Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal – das ist kein Ideal. Doch wollen wir einen Landtag der Lobbyisten? Es gibt keine leichten Antworten auf die Frage, wo genau die Grenze zu ziehen ist zwischen Politik und Wirtschaft.
Einerseits kann ein Job in einem privaten Unternehmen einen Abgeordneten unabhängig machen von der Parteidisziplin. Andererseits besteht die Gefahr, dass Interessen des Arbeitgebers mehr zählen als das Allgemeinwohl.
In jedem Fall ist es den Bürgern schwer zu vermitteln, wenn ein Landtagsabgeordneter im Nebenjob noch 19 Stunden pro Woche für einen Energiekonzern arbeitet. Lässt sich die Arbeit für die Menschen im Land etwa nebenbei erledigen? Gäbe es nicht genug zu tun?
Die sauberste Lösung wäre es wohl, den Job in der Privatwirtschaft ruhen zu lassen, solange die Parlamentsarbeit ansteht. Die Bürger haben Abgeordnete verdient, die mit ganzer Kraft bei der Sache sind.