Berlin. .

Vom intimen Urlaubsbild über Bewerbungsunterlagen bis hin zu Bewegungsprofilen im Internet: PCs und Smartphones sind schon nach kurzer Nutzungsdauer voller Daten über das Privat- und Berufsleben ihrer Nutzer. Um so wichtiger ist es, alle Dateien von den Endgeräten zu entfernen, bevor sie an Dritte weitergegeben werden.

Warum muss ich meine Daten überhaupt löschen?

Ein altes Handy oder Notebook lässt sich bequem über Internetplattformen wie der Auktionsbörse Ebay oder dem Rückkaufportal Momox oder auf dem klassischen Flohmarkt verkaufen. Doch wer seine Geräte an Dritte weiterreicht, sollte sichergehen, dass alle Daten überschrieben sind. Sonst lassen sich auch vermeintlich gelöschte Daten leicht wiederherstellen.

Wieso muss ich beim Löschen selbst aktiv werden?

Festplatten funktionieren nach einem simplen Prinzip: Wird eine Datei gespeichert, weist der Computer der Datei einen bestimmten Speicherplatz zu und merkt sich, dass er dort nichts anderes speichern darf. Wenn der Nutzer bestimmte Dateien löscht, gibt der Computer den vorher blockierten Speicherplatz wieder frei. Entfernt sind die Dateien damit aber noch nicht, sondern erst dann, wenn sie durch neue Informationen überschrieben werden.

Zudem werden Dateien beim Speichern in vielen Fragmenten auf der Festplatte verteilt. Oft reichen nur wenige dieser noch nicht überschriebenen Fragmente, um Dateien mit einer Wiederherstellungs-Software zu rekonstruieren.

Wie säubere ich Computer?

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt, spezielle Software zu nutzen, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Gemeinsam ist diesen Programmen, dass sie die Festplatte mehrfach mit sinnlosen Informationen überschreiben. So bleiben die Geräte weiter nutzbar, doch keine der früheren Dateien lässt sich rekonstruieren. Zu den vom BSI empfohlenen Gratisprogrammen gehört „Eraser“, das beim Onlineportal „Chip.de“ heruntergeladen werden kann. Damit lassen sich auch Speichermedien wie externe Speicher und SD-Karten vollständig überschreiben.

Wie säubere ich meinen Smartphone-Speicher?

Smartphones bieten eine Funktion, die sich sinngemäß „Daten löschen und Werkseinstellungen wiederherstellen“ nennt. Allerdings ist auch hier nicht sichergestellt, dass der Speicher überschrieben wird. Wer seine persönlichen Daten vom Surfen im Netz oder aus dem Zwischenspeicher (Cache) einer Anwendung löschen will, kann auf das Programm „Quick App Manager“ zurückgreifen.

Für das Löschen des kompletten iPhone-Speichers empfehlen Fachmagazine die App iErase. Für das meistgenutzte Smartphone-Betriebssystem Android hat sich noch keine vergleichbare App durchgesetzt. In Internetforen wird oft die Anwendung „Shredroid“ empfohlen, doch viele Android-Nutzer klagen in Googles PlayStore über diverse Probleme. Wichtig ist auf jeden Fall, externe Speicherkarten aus dem Handy zu entfernen oder die Daten genauso wie bei einer PC-Festplatte zu löschen.

Was mache ich mit kaputten Endgeräten?

Auch wenn das Gerät auf den Elektroschrott soll, gibt es Mittel und Wege, alle Daten zu zerstören: Der IT-Verband Bitkom rät, den Datenträger zu schreddern. Möglich ist genauso, die PC-Festplatte oder das Smartphone in eine Plastiktüte zu stecken und dann mit einem Hammer draufzuhauen.

Was wird aus Daten in der Cloud?

Ob iCloud oder Dropbox: Daten wandern immer mehr ins Netz. Das ist zwar praktisch, weil sie dank Internet jederzeit verfügbar sind, doch geben die Nutzer auch die Kontrolle über ihre Daten ab. User müssen darauf vertrauen, dass der Service-Anbieter tatsächlich alles wie gewünscht von den Servern löscht. Umso wichtiger ist es, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zu studieren. Zumal auch die Cloud-Betreiber die Accounts ihrer Kunden unter bestimmten Bedingungen löschen können – alle Daten inklusive.