Washington. Der Softwareriese Microsoft und das Internetportal Yahoo haben eine Partnerschaft vereinbart. Yahoo werde künftig die neue Microsoft-Suchmaschine Bing nutzen, teilten die Unternehmer am Mittwoch mit. Damit positionieren sich die beiden Partner gegen den Suchmaschinen-Riesen Google.

Nach der gescheiterten Übernahme von Yahoo im vergangenen Jahr hat der US-Softwaregigant Microsoft jetzt eine Partnerschaft mit dem Internetkonzern vereinbart. Yahoo wird die neue, von Experten gelobte Suchmaschine von Microsoft namens Bing nutzen, wird aber offenbar weiterhin eigenständig über die Einnahmen aus der Internetwerbung verfügen.

Yahoo-Geschäftsführerin: „Schiffsladungen“ an Nutzen

Der Softwareriese Microsoft und das Internetportal Yahoo haben eine Partnerschaft vereinbart. Foto: afp
Der Softwareriese Microsoft und das Internetportal Yahoo haben eine Partnerschaft vereinbart. Foto: afp © AFP | AFP





Microsoft-Boss Steve Ballmer sagte laut einem Bericht im Wall Street Journal, die Absprache gebe seiner Suchmaschine Bing die nötige Durchschlagskraft um sich auf dem Markt zu behaupten. Dadurch sollen mehr Nutzer und Werbekunden gewonnen werden. Auch Yahoo-Geschäftsführerin Carol Nartz betonte, die Zusammenarbeit nutze sowohl Kunden als auch Werbetreibenden. In der offiziellen Pressemitteilung sprach sie blumig von „Schiffsladungen“ an Nutzen für Yahoo, die Nutzer und die ganze Branche.

Dass sich die Kooperationspartner mit ihrer neuen Abmachung gegen den Suchmaschinen-Riesen Google positionieren wollen, lässt sich aus der offiziellen Mitteilung deutlich herauslesen. Von „schnelleren und größeren“ Innovationen ist da die rede, von Suchergebnissen, die noch relevanter sind als bisherige. Dadurch, so heißt es ohne falsche Bescheidenheit, werde das gesamte Internet innovationsfreudiger und effizienter.

Yahoo-Gründer Jerry Yang trat ab

Microsoft, auf dem Gebiet der Suchmaschinen weit abgeschlagen hinter dem Erzrivalen Google, hatte im Januar vergangenen Jahres 44,6 Milliarden Dollar (heute rund 31 Milliarden Euro) für Yahoo geboten. Doch trotz Erhöhung auf 47,5 Milliarden Dollar lehnte Yahoo ab. Nach scharfer Kritik von Seiten vieler Aktionäre trat Yahoo-Gründer Jerry Yang ab.

In den USA liefen nach Angaben des Internetdienstes Compete.com im Juni 74 Prozent aller Suchanfragen im Internet über Google, 16,5 Prozent über Yahoo und 6,5 Prozent über die neue Microsoft-Suchmaschine Bing. (afp)