Rüsselsheim/Bochum. .
Der Tarifvertrag zur Sanierung des angeschlagenen Autobauers Opel ist unter Dach und Fach. Der IG-Metall-Bundesvorstand stimmte dem von der Tarifkommission ausgehandelten Kompromiss am Mittwoch zu, wie die Gewerkschaft in Frankfurt mitteilte.
Er gilt für die Standorte Rüsselsheim, Kaiserslautern, Dudenhofen und Eisenach, nicht aber für Bochum. Die IG-Metall-Mitglieder dort hatten das Papier aus Sorge um eine Abwicklung des Werks abgelehnt.
Gewerkschafts-Chef Berthold Huber sagte gestern, die IG Metall habe für Bochum entgegen der Schließungspläne der US-Mutter General Motors (GM) eine Standortsicherung bis Ende 2018 ausgehandelt: „Über Ziel, Zwischenstände und Grundlagen der Verhandlungen waren die Vertreter aller Standorte und die Tarifkommission jederzeit informiert und eingebunden.“
Damit widersprach Huber dem Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel. Der warf Gewerkschaft und Gesamtbetriebsrat erneut vor, die Verhandlungen mit dem Management über die Köpfe der Bochumer Belegschaft und ihrer Vertreter hinweg geführt zu haben.
Der Tarifvertrag gilt ab sofort für vier der fünf Opel-Standorte in Deutschland und sichere 20 000 Arbeitsplätze der Adam Opel AG in Rüsselsheim, Eisenach, Kaiserslautern und Dudenhofen bis Ende 2016. Im Gegenzug bekommen die Beschäftigten Tariferhöhungen für 2012 bis 2015 erst zur jeweils nächsten Tarifanpassung ausbezahlt.
Weil Bochum ausgenommen ist, bekommen die Beschäftigten im Revier die gestundeten 4,3 Prozent der letzten Tariferhöhung überwiesen, erklärte die IG Metall. Dafür entfällt der Kündigungsschutz in Bochum schon Ende 2014.