Berlin. .

Aufatmen in Berlin: Zypern bleibt im Euro-Raum, die Staatspleite wird abgewendet, und das Hilfspaket fiel besser aus als im ersten Anlauf vor einer Woche. Denn: Alle Parteien hatten sich dafür stark gemacht, die Banken zur Rettung heranzuziehen.

Die SPD besteht nicht länger auf einer Sondersitzung des Bundestages. Nun wartet sie ab, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind, das Parlament in Nikosia zugestimmt hat. Danach ist der Bundestag am Zuge, wohl in der dritten Aprilwoche. Bestätigt fühlt sich gerade die SPD. Ihr Kanzlerkandidat Peer Steinbrück: „Diese Lösung hätte man schon früher haben können.“

Auf sein Wohlwollen dürfte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angewiesen sein. Die Skeptiker sitzen ja in ihren eigenen Reihen. Der Abgeordnete Wolfgang Bosbach (CDU) hält das so genannte Rettungspaket für „nicht zustimmungsfähig“. Zypern sei nicht „systemrelevant“ im Euro-Raum, und damit entfalle die Rechtsgrundlage für Hilfen, erläuterte er unserer Zeitung. Er sehe nicht, wie die Probleme der zypriotischen Wirtschaft gelöst und wie der Inselstaat im Euro-Raum seine Schulden je tilgen werde. Für Zypern wäre es nach seiner Ansicht besser, zur eigenen Währung zurückzukehren. „Wir werfen dem Land einen Rettungsring zu, der sich als Bleiweste erweisen kann“, so Bosbach. Neben dem Tourismus sei die Finanzwirtschaft der wichtigste Sektor in Zypern. „Was soll an die Stelle treten?“ Ähnlich argumentiert die Linke. Nun würden Steuergelder für Finanzhaie verpfändet, Zyperns Realwirtschaft werde zerstört, die Bevölkerung ins Elend gestürzt, sagte Parteivize Sahra Wagenknecht.