Gelsenkirchen. .

Im achten Jahr in Folge hält die Gelsenwasser AG den Wasserpreis stabil. Weil der Verbrauch aber stetig sinkt, Wasserwerke und Leitungsnetz dennoch aufrecht erhalten werden müssen, rechnet der Gelsenkirchener Versorger von 2,3 Millionen Kunden mit höheren Kosten, die sich „auch in den Preisen niederschlagen“ könnten, so Gelsenwasser-Chef Henning Deters.

Verbrauchte ein Bundesbürger 1990 im Schnitt noch 142 Liter Wasser pro Tag, waren es 2011 nur noch 122 Liter. Nach dem Willen der Europäischen Union soll die Drosselung noch weiter gehen. Sie plant die Einführung einer Pflicht für wassersparende Armaturen. Den Plan kritisiert Deters als „nicht sachgerecht“ und erklärt: „Unsere Versorgungsinfrastruktur ist heute schon kaum ausgelastet. Darum werden die Preise steigen müssen, wenn Brüssel diesen Ansatz nicht zurückzieht.“

Kritisch sieht der Gelsenwasser-Chef auch Pläne der Bundesregierung, in Deutschland Schiefergasförderung über die Frackingmethode zuzulassen. „Was mit der Chemie passiert, die ins Erdreich gepumpt wird, wird nicht besprochen“, sagte er. „Wirklich geschützt ist das Wasser immer noch nicht“, so Deters.

In ihrem 125. Geschäftsjahr übersprang die Gelsenwasser AG bei den Umsatzerlösen knapp die Milliardengrenze. Das Ergebnis sank 2012 allerdings um 7,4 Prozent auf 64,2 Millionen Euro, auch der Jahresüberschuss ging um 6,8 Prozent auf 95,6 Millionen Euro zurück. Der Vorstand macht dafür gestiegene Beschaffungskosten beim Gas verantwortlich, die Gelsenwasser nicht an die Kunden habe weitergeben können. Der Versorger will 81,2 Millionen Euro an die Gesellschafter Stadtwerke Dortmund und Bochum ausschütten.