Heidelberg/Offenburg. Nach dem Rückruf von Leberknödeln bei der Handelskette Edeka hat der Heidelberger Hersteller der Waren die Produktion vorerst gestoppt. Grund sind gefährliche Listerien in den Leberknödeln. Die zulässigen Grenzwerte für die Bakterien sollen aber nicht dramatisch überschritten worden sein.

Nach der Entdeckung zu hoher Werte von gesundheitsgefährdenden Listerien in Pfälzer Leberknödeln haben die Behörden die Produktion in Heidelberg vorerst gestoppt. Bei der Firma Werz Wurst-Fleisch-Convenience GmbH wurde am Freitag die gesamte Produktionskette überprüft, teilte die Stadt Heidelberg auf Anfrage mit. Um die Ursache für die überhöhten Bakterien-Werte zu finden, wurden 15 Proben genommen. Die Laborergebnisse sollen voraussichtlich am Dienstag vorliegen. Die Produkte waren unter anderem auch in Edeka-Märkten in Südhessen angeboten worden.

Der Handelskonzern Edeka hatte am Donnerstagabend die von der Heidelberger Firma produzierten Knödel zurückgerufen und in seinen Märkten aus dem Verkauf genommen, nachdem in einzelnen Proben ein Listerien-Wert entdeckt wurde, der über dem zulässigen Grenzwert lag.

Nach Angaben der Heidelberger Behörden wurde der Grenzwert von 100 Listerien pro Gramm in den aufgefallenen Proben nicht dramatisch überschritten: Es seien 110 Listerien pro Gramm festgestellt worden. Die Firma habe einen guten Hygienestandard, erst vor einer Woche sei sie überprüft worden, dabei seien keine zu hohen Listerien-Werte festgestellt worden.

Listerien sind Bakterien, die Infektionen auslösen können, die bei Kranken, Geschwächten, Schwangeren oder Neugeborenen lebensbedrohlich werden können. Nach einer Infektion treten grippeähnliche Symptome auf.

Mehrere hundert Kilogramm geliefert

Ein Edeka-Sprecher sagte, das Edeka-Qualitätsmanagement werde gemeinsam mit dem Hersteller klären, "wie das passiert ist, und dass es in Zukunft nicht mehr passiert." Bei der Heidelberger Firma war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Insgesamt hatte die Heidelberger Metzgerei mehrere hundert Kilogramm von dem Produkt geliefert, sagte der Edeka-Sprecher. Wie groß der Anteil war, der tatsächlich zu stark mit Listerien belastet war, sei unklar. Wie viel von den Leberknödeln verkauft wurde, lasse sich ebenfalls noch nicht sagen, weil die Rückmeldungen aus den Märkten einige Tage dauern könnten.

Die Leberknödel wurden von der Edeka Südwest Fleisch GmbH vertrieben und in Edeka-Märkten in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Südhessen und im Saarland zum Kauf angeboten. Kunden können den Artikel zurückgeben, sie bekommen den Kaufpreis erstattet. (dpa)