Paris.
Nach dem Skandal um Pferdefleisch in Tiefkühlgerichten hat der französische Zweig des schwedischen Fertigkostherstellers Findus Klage gegen unbekannt angekündigt. „Wir sind getäuscht worden“, sagte der Chef von Findus France, Matthieu Lambeaux. Der britischen Behörde für Lebensmittelsicherheit FSA zufolge wies Lasagne von Findus einen Pferdefleischanteil von bis zu hundert Prozent auf, obwohl sie Rind enthalten sollte.
Das fleischverarbeitende Unternehmen Spanghero mit Sitz in Südwestfrankreich, das das Pferdefleisch aus Rumänien bezogen hatte, kündigte seinerseits Klage gegen den rumänischen Lieferanten an. „Wir haben Rindfleisch mit der Herkunftsbezeichnung Europa gekauft und wieder verkauft,“ sagte Spanghero-Chef Barthélémy Aguerre.
Der Vorsitzende des rumänischen Lebensmittelhändler-Verbandes Romalimenta, Sorin Minea, bekundete sein Unverständnis. „Ich bin mir sicher, dass der Importeur wusste, dass es sich nicht um Rindfleisch handelt“, sagte Minea. „Pferdefleisch hat einen besonderen Geschmack, eine besondere Farbe und eine besondere Beschaffenheit.“ In Rumänien gebe es drei Pferdeschlachthöfe, von denen Fleisch nach Frankreich und Italien geliefert werde.
In Frankreich rief Findus zwei weitere Tiefkühlprodukte zurück: Hackfleisch-Kartoffelpüree-Auflauf und Moussaka. Nach Ansicht des britischen Umweltministers Owen Paterson werde erst Ende dieser Woche Klarheit darüber herrschen, in welchem Umfang Pferdefleisch in Fertigkost gelangt ist. Auch in Deutschland wurden die Kontrollen nach Funden in England, Frankreich und Schweden verstärkt, bisher aber nichts gefunden.