San Francisco. Apple hat die Zusammenarbeit mit einem chinesischen Komponentenhersteller beendet. Grund sind Missstände in der Produktion. Der Apple-Zulieferer hatte 74 Jugendliche angestellt, seine Mitarbeiter diskriminiert und ausgebeutet. Den Namen der Firma will Apple nicht bekannt geben.
Apple ist bei einer erweiterten Überprüfung seiner Zulieferer erneut auf Missstände gestoßen. Der iPhone- und iPad-Konzern, der einen Großteil seiner Produkte in Asien fertigen lässt, teilte am Donnerstag mit, fünf Prozent der getesteten Zulieferer hätten Minderjährige beschäftigt. In einem Fall sei die Zusammenarbeit mit einem Komponentenhersteller beendet worden, der 74 Jugendliche angestellt habe.
Den Namen der betroffenen Firma nannte Apple nicht. Bekannt ist lediglich, dass Apple im vergangenen Jahr die Zahl der Überprüfungen um 72 Prozent auf 393 erhöhte und sich dabei die Arbeitsbedingungen bei kleinen sowie großen Fertigern wie dem südkoreanischen Samsung -Konzern anschaute.
Apple versichert, die Missstände ausgemerzt zu haben
Ingesamt wurden 1,5 Millionen Arbeiter überprüft. Neben der Beschäftigung von Minderjährigen stieß der US-Konzern auf Diskriminierung, Ausbeutung durch Überstunden und schlechte Bezahlung. Apple versicherte, die Missstände ausgemerzt zu haben.
Seit 2011, als Tim Cook Nachfolger des legendären Apple-Mitgründers und -Chefs Steve Jobs wurde, verbesserte Apple seine Transparenz und veröffentlichte erstmals eine Liste seiner Partner. Im vergangenen Jahr startete das wertvollste Technologieunternehmen der Welt die Zusammenarbeit mit der Organisation Fair Labor Association (FLA), die sich weltweit für Mindeststandards in Fabriken einsetzt.
Foxconn soll Mitarbeiter besonders schlecht behandelt haben
In der Vergangenheit hatte beispielsweise Foxconn, die Muttergesellschaft der in Hongkong gelisteten Foxconn International Holdings und der in Taiwan notierten Hon Hai Precision, immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Dem Konzern, der die Hälfte der weltweiten Verbraucherelektronik herstellt, wird vorgeworfen, seine Mitarbeiter besonders schlecht zu behandeln.
Das iPhone hat Geburtstag
Seit 2010, als bei Foxconn mehrere Mitarbeiter Selbstmord begingen, steht der Konzern in der Kritik. Dies führte auch zu Vorwürfen gegen Apple, auf dem Rücken der chinesischen Arbeiter seine immensen Gewinne einzufahren. China ist nicht nur das Land, wo die Amerikaner ihre Produkte herstellen lassen, sondern auch zu einem der wichtigsten Absatzmärkte aufgestiegen. (rtr)