Berlin. Der Flughafen Berlin-Brandenburg ist zum Synonym für Pannen und Verzögerung geworden. Die Jet-Betankung funktioniert nicht, Computer können überhitzen, selbst die Bäume wurden falsch gepflanzt. Aber der größte Fehler des Milliardenprojekts Flughafen Berlin-Brandenburg: mangelnder Brandschutz.

„Pfusch am Bau“ hat einen Namen: BER. Pleiten, Pech und Pannen verfolgen das Milliardenprojekt des künftigen Berliner Großflughafens, von dem aus mal 27 Millionen Fluggäste jährlich abheben sollen. Die Liste der gröbsten Flops:

Falsche Flugrouten

Bei Parallelstarts über die beiden Startbahnen müssen Piloten 15 Prozent nach den Seiten wegdrehen, um Kollisionen zu vermeiden. Das wurde zu Beginn vergessen. Abflugrouten wie Lärmschutzzonen waren neu zu berechnen.

Der Brandschutz

Lüftung und Entrauchung sind die größten Schwachstellen am BER. 16.000 Brandmelder, 50.000 Sprink­ler­köpfe und 3400 Brandschutzklappen sind eingebaut. Nicht nur, dass der Rauch falsch abgesaugt wird. Auch die Koordination der Anlage funktioniert nicht. Ernsthaft haben Planer zeitweise überlegt, 700 Bedienstete an Brandschutztüren zu postieren, um diese im Notfall von Hand zu öffnen.

Flughafen Berlin-BrandenburgDie Gepäckanlage

Sie hat zuerst nicht ausreichend funktioniert, jetzt ist sie wahrscheinlich zu gering dimensioniert.

Die Computer-Anlage

Kälteaggregate sind zu schwach. Wenn aber nicht gekühlt werden kann, drohen Überhitzung und Notabschaltung der ganzen IT-Technik. Der Airport Berlin stünde ohne Computer da. Außerdem sollen die Kabelschächte zu instabil und die Kabel munter durcheinander gelegt worden sein.

Die Betankung

Moderne Flughäfen haben eine unteridische Tankstelle, die sogenannte „Unterflurbetankung“. Für das weit verzweigte und kilometerlange Rohrnetz des BER ist bisher die Sicherheitsabnahme verweigert worden. Rohrstücke passen teilweise nicht ineinander.

Die Rolltreppen

Die Rolltreppen zwischen dem Flughafenbahnhof und dem Abflugterminal sind zu kurz. Es fehlen Stufen.

Die Abdichtung

Der Flughafenbahnhof des BER zeigt Schwachstellen. Bei starkem Wind wird Regenwasser, das an der Fassade herunterläuft, in die Öffnung des Lüftungssystems „umgeleitet“.

Der Bauzustand

Weite Bereiche der Terminals sind noch im Rohbauzustand. Böden sind nicht verlegt. Und wo sie verlegt sind, sind bereits erste Risse aufgetreten.

Die Bäume

1036 Bäume sind auf dem Gelände des Flughafens BER nach Medienberichten falsch angepflanzt worden. Deshalb müssen 600 wieder herausgerissen und an anderen Stellen platziert werden.