Brüssel. Apple darf die Preise für elektronische Bücher nicht länger monopolisieren. Mit diesem Beschluss hat die EU-Kommission ihr Kartellverfahren beendet. Geklagt hatte der Online-Händler Amazon. Er sowie andere E-Book-Händler dürfen nun zwei Jahre lang E-Books billiger anbieten als der iPhone-Hersteller.

Der Online-Händler Amazon hat sich im Streit um Preisabsprachen bei elektronischen Büchern gegen Apple durchgesetzt. Die EU-Kommission akzeptierte Zugeständnisse von Apple sowie vier Verlegern und stellte ihr Kartellverfahren nach rund einem Jahr am Donnerstag ein.

Die Einigung gestattet es Amazon und anderen E-Book-Händlern für die nächsten zwei Jahre, ihre elektronischen Bücher billiger anzubieten als der iPhone- und iPad-Hersteller Apple. Zu den Unternehmen, die den Beschwerden von Amazon entgegenkommen gehört auch die Tochter Macmillan des deutschen Holtzbrinck-Verlags.

Daneben hatte Apple mit den Verlagen Simon & Schuster, HarperCollins von News Corp, Hachette Livre von Lagardere und Penguin von Pearson einen E-Book-Verkauf über seinen Internet-Shop iTunes zum Festpreis vereinbart. Apple erhält davon 30 Prozent. Teil der Vereinbarung war, dass andere Händler wie Amazon diese Preise nicht unterschreiten durften.

E-Books sind bislang noch keine Konkurrenz für das klassische Buch

Als einziges der fünf Verlagshäuser schloss sich Penguin dem Kompromiss nicht an – Penguin soll mit der Bertelsmann-Tochter Random House zum weltgrößten Verlag fusionieren. In einem vergleichbaren Verfahren hatten HarperCollins, Simon & Schuster und Hachette mit den US-Behörden eine Einigung erzielt.

Der Anteil von E-Books am gesamten Büchermarkt ist in den meisten Ländern vernachlässigbar gering. In den USA dagegen beläuft er sich nach Berechnungen von UBS-Analysten auf 30 Prozent, in Großbritannien auf 20 Prozent. (reuters)