Brüssel. Fabian Schwan-Brandt, Unternehmensberater und Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft des “Club of Rome“, glaubt, dass kein nachhaltiges Wirtschaften möglich sein, solange das Streben nach materiellem Wohlstand vordergründig bleibt. Anders sieht das in ärmeren Regionen der Welt aus.
Ohne ein Umdenken der Bürgern ist kein nachhaltiges Wirtschaften möglich. Das glaubt Fabian Schwan-Brandt von der Deutschen Gesellschaft des „Club of Rome“. „Wenn Individuen danach streben, ihren materiellen Wohlstand stetig zu steigern, kann sich auch in der Wirtschaftswelt nichts ändern“, sagt das Präsidiumsmitglied.
„Menschen brauchen eine individuelle Entwicklungsperspektive“, sagt Schwan-Brandt, der auch Unternehmensberater ist. „Diese Entwicklungsperspektive ist aber unabhängig vom materiellen Wohlstand oder vom Gehaltsniveau.“ Das zeige sich daran, dass viele Menschen ihr Leben freiwillig vereinfachten.
Das Club-of-Rome-Mitglied gibt zu, dass man so denken kann, wenn man in einem westlichen Industriestaat wohnt. Also in einer Gesellschaft, die relativ reich ist. „Erst, wenn Leute ein sehr gutes Einkommensniveau erreicht haben, denken sie: 'Kürzertreten wäre schön, um mehr Zeit für Familie, Kultur und andere Dinge zu haben'.“
Anders sieht das in ärmeren Regionen der Welt aus. „In Schwellenländern streben die Menschen materiellen Wohlstand an, um sich zum Beispiel ein Auto oder jeden Tag Fleisch auf dem Teller leisten zu können“, sagt Schwan-Brandt.
In Entwicklungsländern ist materielles Wachstum aus Sicht des Club of Rome „unabdingbar“. Dort hätten viele Menschen weder sauberes Trinkwasser, noch ein Dach über dem Kopf, genug zu Essen oder eine medizinische Grundversorgung.
Der 1968 gegründete „Club of Rome“ ist eine weltweite Vereinigung von Menschen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur. Sie setzen sich nach eigenem Bekunden für eine „lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit“ ein. Bekannt wurde der „Club of Rome“ 1972 mit seinem – von der Volkswagen-Stiftung geförderten – Bericht „Die Grenzen des Wachstums“.