Berlin. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs wird zum Jahreswechsel vielerorts teurer. Grund dafür seien vor allem die steigenden Strompreise. Im VRR wird die Fahrt mit Bus und Bahn um durchschnittlich 3,9 Prozent teurer werden. Ohne Zuschüsse sollen die Preise sogar noch weiter steigen.

Zum Jahreswechsel werden Tickets für Bus und Bahn vielerorts teurer - unter anderem wegen steigender Strompreise im Zuge der Energiewende. "Vor allem Energie-, Sprit- sowie Personalkosten sind in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen", sagte der Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Lars Wagner, der "Bild"-Zeitung vom Dienstag. "Der Kostendruck auf die Verkehrsunternehmen ist enorm, deshalb müssen die Betreiber von Bus und Bahn diese Mehrkosten anteilig an die Fahrgäste weitergeben."

Laut "Bild" erhöht der Hamburger Verkehrsverbund die Fahrpreise zum 1. Januar 2013 um durchschnittlich 3,5 Prozent. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar beschloss demnach, die Tarife für Fahrten mit den Bussen und Bahnen ab dem Jahreswechsel um durchschnittlich 3,3 Prozent anzupassen. Im Verkehrsverbund Mittelthüringen sollten die Preise zum Jahresbeginn im Schnitt um 4,79 Prozent steigen, in Köln müssten Fahrgäste durchschnittliche 3,9 Prozent mehr zahlen.

Im laufenden Jahr seien die Preise bundesweit um durchschnittlich 3,5 Prozent gestiegen, berichtete die "Bild" unter Berufung auf den VDV weiter. Ohne die notwendigen Zuschüsse der öffentlichen Hand müssten die Preise demnach im kommenden Jahr sogar noch stärker steigen. So habe sich allein Diesel im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent verteuert. Für das Jahr 2013 sei damit zu rechnen, dass sich der Strompreis für die Verkehrsunternehmen im Zuge der Energiewende weiter verteuere.

VRR will Ticketpreise um 3,9 Prozent anheben

Bereits im Juli hatte der Verwaltungsrat des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) beschlossen, eine Anhebung der Ticketpreise um durchschnittlich 3,9 Prozent vorzunehmen. Die Preiserhöhungen gelten auch für die Verkehrsgemeinschaft Niederrhein und sollen zum 1. Januar 2013 in Kraft treten.

Besonders kräftig zur Kasse gebeten werden dabei Abonnenten, die mit einem Ticket 2000 unterwegs sind. Als Grund nannte der VRR die rege Inanspruchnahme der Zusatznutzen. So ist das Ticket übertragbar und kann am Wochenende im gesamten Verbundgebiet genutzt werden. Das Ticket 2000 steigt in der Preisstufe D von 153,25 Euro auf 160,10 Euro. Beim Bärenticket ergibt sich in der Preisstufe D ein Sprung von 68,35 Euro auf 71,70 Euro.

Das Viererticket für Erwachsene wird in der Preisstufe B 18,10 Euro kosten (bislang 17,30 Euro). Das Einzelticket auf der Kurzstrecke soll nach VRR-Planungen um zehn Cent teurer werden (1,50 Euro statt bisher 1,40 Euro). (afp)