Hamburg. Versandhändler Otto buhlt um die Kunden seines früheren Konkurrenten Neckermann. Das Hamburger Unternehmen hat sich die Rechte an Neckermann.de und deren Eigenmarken gesichert, teilte der Konzern mit. “Wir glauben, dass die Marke Neckermann Potenzial hat“, sagte ein Otto-Sprecher.

Die Versandhausgruppe Otto übernimmt die Internetmarke des untergegangenen Rivalen Neckermann. Der Hamburger Konzern habe sich die Rechte an Neckermann.de und deren Eigenmarken in Deutschland gesichert, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Damit kann Otto nun mit dem Logo der Traditionsmarke Neckermann im Netz werben. Ähnlich waren die Hamburger bei Quelle vorgegangen. Schon der früheren Neckermann-Schwester war die zögerliche Hinwendung zum Online-Geschäft zum Verhängnis geworden. Von den drei im Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit groß gewordenen Versandhändlern ist nur noch Otto übrig.

Otto baut sein Internetgeschäft seit Jahren aus und sieht sich als zweitgrößter Onlinehändler hinter dem US-Konzern Amazon. 58 Prozent des Gesamtumsatzes in Deutschland macht Otto online, weltweit sind es in der Gruppe 53 Prozent.

Otto glaubt, dass die Marke Neckermann Potenzial hat

Einen direkten Zugang zu den ehemaligen Neckermann-Kunden hat Otto damit nicht, denn deren Dateien liegen beim Insolvenzverwalter. Otto kann einen Dienstleister beauftragen, Daten für ein Briefmailing zu erhalten. Erst wenn die ehemaligen Neckermann.de-Kunden bestellen, kann Otto die Daten übernehmen. "Wir glauben, dass die Marke Neckermann Potenzial hat", sagte ein Otto-Sprecher. (rtr)