Essen. 191 Grundversorger in Deutschland erhöhen ihre Tarife zu Beginn des kommenden Jahres um bis zu 19 Prozent. Die meisten anderen dürften mit ihren Preiserhöhungen im ersten Quartal 2013 folgen. Ob Kunden der Stadtwerke Bochum draufzahlen müssen, entscheidet sich am Dienstag.

Die Strompreise für Privatkunden steigen Anfang 2013 im Schnitt um elf Prozent an. 101 Grundversorger haben ihre neuen Tarife bereits veröffentlicht, weitere 90 Erhöhungen angekündigt. Das berichtet das Online-Vergleichsportal Check24.

Spitzenreiter sind nach der Erhebung die Stadtwerke Hilden, die den Strompreis um 19 Prozent erhöhen. Laut dem Online-Portal bedeutet dies bei einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden Mehrkosten von 234 Euro. Die durchschnittliche Anhebung liegt bei 147 Euro.

Stadtwerke Bochum entscheiden Dienstag

Die 101 Unternehmen, die Aufschläge bereits beschlossen haben, beliefern 6,5 von 40 Millionen deutschen Haushalten. Viele wichtige Versorger in NRW haben noch nicht über Erhöhungen entschieden. Die Dortmunder DEW21 hat eine Anhebung im zweistelligen Bereich jedoch bereits angekündigt. Die Stadtwerke Bochum wollen Dienstag entscheiden.

Fest stehen diese Anpassungen des Strompreises nach oben: Im Ruhrgebiet heben die Stadtwerke Herne den Basis-Stromtarif um 11 Prozent an, die AVU im Ennepe-Ruhr-Kreis verlangen acht Prozent mehr. Bei den Stadtwerken Düsseldorf sind es knapp 12 Prozent, in Unna 15 und in Hamm ebenfalls 12 Prozent. Nur bei einem Viertel der Unternehmen bleibt die Erhöhung unter 10 Prozent.

Im ersten Quartal 2013 werden wohl alle Grundversorger die Preise erhöhen

2012 hatten 430 Unternehmen, knapp die Hälfte der Grundversorger, ihre Stromlieferung an Privatkunden im Schnitt um vier Prozent verteuert. Check24 rechnet damit, dass im ersten Quartal 2013 praktisch alle Grundversorger ihre Preise anheben. Die Steigerungen würden drei Mal so hoch ausfallen wie 2012. Das Vergleichsportal empfiehlt Verbrauchern, beim Wechsel des Anbieters auf eine Preisgarantie zu achten, die auch die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) einschließt.