Bochum. .

Schulisch schwache Jugendlicher haben es schwer, den früh eingeschlagenen Weg in die Arbeitslosigkeit zu verlassen. „Bildungsferne Schichten bekommen manchmal einen Stempel aufgedrückt: Daraus wird nichts“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) auf dem Bochumer Berufsbildungskongress „Aus Schulabbrechern werden Facharbeiter“. 300 000 Jugendliche verharren derzeit beinahe aussichtslos im Übergang zwischen Schule und Beruf.

„Wir verlieren die Schüler mit zwölf, 13 Jahren“, erklärte der Koblenzer Volkswirt Stefan Sell. Er forderte Politik und Wirtschaft auf zu investieren: Jugendliche müssten „näher an die Betriebe gebracht und besser begleitet werden. Lernen durch echte Arbeit ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.“ Sell kritisierte Mängel im Übergangsbereich zwischen Schule und Beruf. Dort „Geld in die Hand zu nehmen“ lohne sich.

Schavan zeigte sich in ihren Ansätzen wenig konkret: „Früh beginnen, Potenziale und Stärken zu erkennen, Praktika machen, Erfahrungen sammeln“ sowie die gesellschaftliche Anerkennung von Lehrern verbessern. Dank geringer Jugendarbeitslosigkeit und gut ausgebildeten Fachkräften lobte Schavan Deutschland vielmehr als weltweites Vorbild. Dabei werde der zu erwartende Fachkräftemangel „jedes Unternehmen in diesem Land treffen“, warnte der Gastgeber und Chef von BP Europa, Michael Schmidt.