Brüssel. Die Hamsterkäufe im Baumarkt, auf der Jagd nach den letzten Glühbirnen, waren verfrüht. Länger als bislang gedacht, wird die Glühbirne noch in den Regalen liegen, stellt die EU-Kommission klar. Nur einige Modelle verschwinden in den nächsten Tagen aus den Sortimenten.
In Europa werden Verbraucher auch nach dem heutigen Stichtag für die Umstellung auf Energiesparlampen noch Glühbirnen kaufen können. Diese Klarstellung ist der EU-Kommission wichtig, nachdem zuletzt verschiedentlich Hamsterkäufe beobachtet wurden.
Erstens erinnern EU-Beamte daran, dass sich der Abschied von der Glühbirne über mehrere Jahre hinzieht. Heute wird dem Großhandel die Lieferung von matten Birnen und von 100-Watt-Leuchten untersagt, erst in den Folgejahren Produkte mit niedrigerer Leistung.
Zweitens schätzen die EU-Fachleute, dass Verbraucher selbst 100-Watt-Birnen noch „einige Monate lang“ in den Regalen finden werden. Schließlich dürften Supermärkte und Fachläden ihre Lager abverkaufen – und das werde nicht „von jetzt auf nun“ geschehen.
EU verteidigt Umstellung
Beim Bundesverband des Elektro-Großhandels wird diese Prognose grundsätzlich bestätigt. Wegen der zuletzt boomenden Nachfrage nach den alten Birnen hätten einige Unternehmen Bestände aufgestockt. „Außerdem ist ja noch bis in den August produziert worden“, sagt ein Sprecher. Vereinzelt seien Engpässe nicht auszuschließen, aber vorerst nicht flächendeckend.
Die EU-Beamten verteidigen zugleich die schrittweise Umstellung. Mittelfristig spare ein typischer Haushalt in der EU zwischen 25 und 50 Euro pro Jahr. Fachbeamte weisen zudem Spekulationen zurück, die neuen Leuchten könnten verboten werden, weil sie Quecksilber enthalten. Ein Komplett-Bann quecksilberhaltiger Produkte sei nicht zu erwarten. Alte Birnen verusachten zudem eine höhere Quecksilberbelastung, wenn man die höhere Stromproduktion berücksichtige.