Bonn. Nicht nur die Bahn hat ihre Mitarbeiter überwachen lassen: Auch die Deutsche Telekom ließ Beschäftigte und Lieferanten auf Korruption hin überwachen. Wie viele Mitarbeiter bespitzelt wurden, ist unklar. Bei der Telekom ist dies nur einer von vielen Datenschutz-Fällen.
Neben der Deutschen Bahn hat auch die Deutsche Telekom einem Medienbericht zufolge Daten von Mitarbeitern mit denen ihrer Geschäftspartner abgeglichen. Das Hamburger Magazin «Stern» teilte am Dienstag mit, die Bonner Telekom habe auf Anfrage seiner Online-Redaktion mitgeteilt, dass die Bankverbindungen der Lieferanten im Zuge der Betrugsbekämpfung «zu Testzwecken» mit den Lohn- und Gehaltskonten der Belegschaft verglichen worden seien. Das Unternehmen habe keine konkreten Angaben über die Zahl der betroffenen Mitarbeiter gemacht, so der «Stern».
Anders als bei der Deutschen Bahn seien die Personaldaten dem Unternehmen zufolge beim Abgleich anonymisiert worden, habe es vonseiten der Telekom weiter geheißen. Außerdem seien der Datenschutzbeauftragte des Konzerns sowie der Betriebsrat in die Aktion eingebunden gewesen. Die Telekom nahm den Datenabgleich dem Magazin zufolge im Frühjahr 2006 vor. Bei der Telekom habe es geheißen, die Wirtschaftsprüfer hätten dazu geraten, mehr gegen Betrug und Korruption im Unternehmen zu tun.
Von der Überprüfung seien vor allem Mitarbeiter der Bonner Konzernzentrale sowie der Festnetzsparte T-Com betroffen gewesen. Die wenigen Treffer hätten sich «letztlich als nicht stichhaltig erwiesen», so die Telekom. (ddp)
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