Berlin. Vor dem Autogipfel am Montag in Berlin verschärft sich die Debatte über staatlich finanzierte Kaufanreize für Elektroautos. So lehnt Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) trotz geringer Verkaufszahlen eine Prämie ab. Die deutsche Autoindustrie wiederholte dagegen ihre Forderung nach einer Kaufprämie.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer lehnt trotz bislang geringer Verkaufszahlen eine staatliche Prämie für Elektro-Autos ab. "Mit mir wird es in Deutschland solche Kaufprämien nicht geben", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung laut Vorabbericht. Erfahrungen aus anderen Ländern wie Frankreich oder den USA hätten gezeigt, dass ein staatlicher Zuschuss die Nachfrage nach Elektro-Autos nicht ankurbele. Der Minister sieht vielmehr die Autoindustrie am Zug: "Ein Elektro-Auto wird doch nicht gekauft, weil der Staat noch Geld hinterher wirft. Sondern es wird gekauft, weil es faszinierend, sicher und nachhaltig ist."
Die deutsche Autoindustrie wiederholte dagegen ihre Forderung nach einer Kaufprämie. "Ich glaube, dass wir mit einem direkten Kaufanreiz eine deutlich schnellere Entwicklung anstoßen würden", sagte Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Am Ende müsse das Elektro-Auto für den Kunden auch bezahlbar sein. Ohne zusätzliche Kaufanreize sei das Ziel der Bundesregierung, im Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, nicht zu schaffen. Ramsauer hält das Ziel auch ohne Kaufprämie für realistisch: "Wir schaffen die eine Million."
In Berlin kommt am Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit führenden Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft zu einem Spitzengespräch zur Elektromobilität zusammen. An dem Treffen nehmen auch Ramsauer sowie Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) teil. (dapd/rtr)